Schwere Beine beim Trainer des SSV Mühlhausen Ungewisse Kaderplanung zieht Team den Stecker

Schwere Beine beim Mühlhausen-Coach Marc Woller: SSV im Endspurt-Blues
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Ein Tag nach dem Kamener Volks- und Straßenlauf steht Marc Woller, Trainer des SSV Mühlhausen, in einem Sportgeschäft. „Mir tun ganz schön die Knochen weh“, sagt der 56-Jährige und lacht. Denn am 1. Mai hat er sich wieder auf die Strecke gewagt – zehn Kilometer in etwas mehr als einer Stunde, „und ein paar kaputte“, wie er zugibt. Vor fast 20 Jahren war er mal richtig fit, lief einen Marathon in Essen in 3:40 Stunden. „Jetzt habe ich wieder Blut geleckt. Das hat richtig Bock gemacht. Ich muss wieder mehr tun.“

Ungewisse Zukunft: Manche SSV-Spieler stehen in der Schwebe

Seine eigene Fitness mag gerade in Schwung kommen, die seines Teams dagegen hat zuletzt stark nachgelassen. „Nach unten geht nichts mehr, das steht fast fest. Aber ich verstehe es nicht ganz: Seit zwei, drei Wochen ist bei uns der Stecker gezogen“, so Woller, dessen Mannschaft in der Bezirksliga 8 im Niemandsland der Tabelle steht.

Ein Grund dafür? Woller sieht die Ungewissheit in der Kaderplanung als mitentscheidend: „Manche Jungs stehen in der Schwebe, wissen noch nicht, wo sie nächste Saison spielen. Ich habe es in den letzten Jahren häufig erlebt, dass man es sonntags auf dem Platz merkt, wenn die Zukunft noch nicht geklärt ist. Das ist eine ziemlich blöde Situation gerade.“

Recep Alkan ballt die Faust.
Muss noch mit einigen Spielern bezüglich ihrer Zukunft beim SSV Mühlhausen sprechen: Sportchef Recep Alkan. © Michael Neumann

Um einen Impuls zu setzen, gab der Coach zuletzt A-Junioren die Chance, sich in der Startelf zu beweisen. „Das lief einigermaßen gut, auch wenn Lohauserholz beim 2:2 schon die bessere Mannschaft war“, sagt er rückblickend auf das Remis am vergangenen Wochenende.

Livestream: SSV Mühlhausen empfängt den Kamener SC

Gegen den Kamener SC soll es nun am Sonntag im Kreisderby (15 Uhr, im Livestream auf hellwegeranzeiger.de/sporttv) besser laufen. „Sonntag muss das Ziel sein, Zählbares gegen Kamen zu holen“, sagt Woller. An das Hinspiel hat er allerdings keine guten Erinnerungen: „Das ging 1:4 verloren. Da haben wir die Qualität von Kamen zu spüren bekommen.“

Lob gibt’s für den Gegner trotzdem: „Die Mannschaft ist über Jahre gewachsen und funktioniert sehr gut“, sagt Woller. Ob er auf Routinier Manuel Stiepermann zurückgreifen kann, steht noch nicht fest, hinter seinem Einsatz steht ein Fragezeichen. Ansonsten sind alle Spieler an Bord.