
© Lisa Dröttboom
Schützenverein Bentrop: Ein Mammutprojekt nimmt seinen Lauf
Schützenvereine in Fröndenberg
Bentrop hat einen Dorfmittelpunkt und das ist die Schützenhalle. Die soll nun im Zuge des Dorferneuerungsprogramm kräftig saniert werden. Die Schützen haben Großes vor.
In Fröndenbergs Dörfern wird Gemeinschaft großgeschrieben. In Bentrop ist der Schützenverein ein zentraler Anlaufpunkt. Der Trommlercorps und Tanzgruppen üben dort, beim Kaffeetrinken oder Nikolausfeiern kommen Jung und Alt zusammen. Nun soll die Schützenhalle zu einem Dorfmittelpunkt aufgewertet werden.
Dafür erhofften sich die Schützen eine finanzielle Unterstützung im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms und bekamen den Zuschlag von 133.000 Euro für die „Funktionserweiterung einer Schützenhalle zur Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten.“ Welche Arbeiten verbergen sich nun aber hinter diesen Worten?
Ein neues Dach und neue Akustik
Um die Schützenhalle zu einem Ort zu machen, den die Vereine künftig noch besser nutzen können, müssen einige Arbeiten vorgenommen werden. „Wir bekommen ein neues Dach inklusive Wärmedämmung, damit wir die Halle ganzjährig besser nutzen können“, erklärt Oberst Friedrich Frens. Bislang habe man die Halle im Winter nur kurzfristig aufheizen können.

Auch Après-Ski-Partys sind in der Bentroper Schützenhalle beliebt. © Archiv
Zusätzlich soll im Inneren eine neue Akustikdecke den Schall brechen, wenn sich viele Menschen darin befinden. Raumteiler sollen unterstützen, dass die Halle künftig von mehreren Gruppen genutzt werden kann. Eine barrierefreie Toilette soll dazukommen. „Das gehört für uns dazu.“
Zudem soll die Halle ein zusätzliches Türelement bekommen, um den Verkehr zwischen dem Vorplatz und dem Halleninneren zu verbessern. „Nebenbei verbessert das alles auch die Optik.“ Und wenn das Geld dann noch reicht, wollen die Schützen auch noch andere kleine Baustellen in Angriff nehmen.
Angebote einholen und sondieren
Ob die Arbeiten zum Schützenfest 2022 abgeschlossen sind, kann der Verein noch nicht sagen. „Das wäre wünschenswert“, sagt Frens. Zur Zeit stehen die Schützen jedoch noch am Anfang, haben gerade erst die Erlaubnis bekommen, mit den Maßnahmen beginnen zu können.
„Wir sind jetzt dabei, dass wir Angebote einholen.“ Die Handwerker jedoch sind stark ausgelastet. Und während Kleinigkeiten wie Mauerdurchbrüche für die neue Toilette schneller gemacht sein werden, werden vor allem die zeit- und materialintensiven Arbeiten den zeitlichen Ablauf bestimmen. „Da müssen wir erstmal sondieren.“
Eigenanteil zu stemmen
Ein Auge müssen die Schützen dabei auch auf die Kosten haben. Zumal die Kostenschätzung vor einem Jahr gemacht wurde. „Da müssen wir jetzt gucken, ob wir damit jetzt noch klarkommen.“ Wichtig sei, dass die Schützen den Hauptzweck erreichen.

Ob Karneval oder Feste der Schützen. In der Halle in Bentrop ist immer etwas los. © Archiv
Zudem gibt das Dorferneuerungsprogramm nur einen Zuschuss von 65 Prozent. Sprich: Die Schützen müssen einen Eigenanteil von rund 50.000 Euro aufbringen. In Zeiten von Corona und ausfallenden Feiern und Festen kein Zuckerschlecken. „Es ist ein Handicap, dass wir jetzt keine Einnahmen haben. Aber ich sehe es auch als geringen Vorteil, dass die Halle gerade frei ist und wir dort jederzeit arbeiten können.“
Die Schützen waren in den vergangenen Monaten sparsam, haben gut gehaushaltet und gehen „finanziell noch nicht auf dem Zahnfleisch“, wie Frens erzählt. Dennoch blicken sie mit Sorge auf ein weiteres Jahr mit Corona. „Es sieht nicht so aus, als könnten wir Einnahmen kriegen.“ Der Vorstand will darum in diesem Jahr nicht auf sein Schützenfest verzichten und es zumindest virtuell feiern, um den Mitgliedern nah zu bleiben.
Jahrgang 1995, aufgewachsen am Rande Mendens mit mehr Feldern als Häusern drumherum. Zum Studieren nach Köln gezogen, 2016 aber aus Sehnsucht ins Sauerland zurückgekehrt. Hat in der Grundschule ihre Liebe ans Schreiben verloren und ist stets auf der Suche nach spannenden Geschichten.
