Ein Familienstreit mit mindestens fünf Schüsse aus einer Schreckschusspistole hat in der Nacht auf Samstag gegen 4.30 Uhr morgens einen großen Polizeieinsatz mitten in Münster ausgelöst. Die vorläufige Bilanz: drei leicht verletzte Personen und vier Festnahmen.
Als die Beamten den Hinweisen über den Notruf über Schüsse nachgingen, hörten sie selbst im Bereich der Hafenstraße vor einer Discothek Schüsse und Schreie, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung. Die Polizisten zogen ihre Schusswaffen und gingen mit Schutzausrüstungen vor. Diverse Partygäste seien den Polizisten entgegengelaufen. Die Beamten forderten sie aufgrund der unklaren Lage auf, sich auf den Boden zu legen.
Was war passiert? Zwei Männer (31, 40) aus Wuppertal - beides Deutsche - gerieten aufgrund Familienstreitigkeiten vor der Disco zunächst verbal aneinander. Der 31-Jährige holte dann die Schreckschusspistole aus dem Auto und richtete sie auf den 40-Jährigen. Es fielen zwei Schüsse. Im Anschluss rangen beide Männer um die Waffe. Drei weitere Männer kamen hinzu und attackierten den 40-Jährigen mit Schlägen und Tritten. Im Kampf um die Pistole lösten sich insgesamt drei weitere Schüsse, wobei ein 23-Jähriger aus Münster an der Hand leicht verletzt wurde.
Polizei nimmt Tatverdächtige fest
Während der Schussabgaben sei bei Partygästen Panik ausgebrochen und sie rannten davon. Dabei stürzte ein 44-jähriger Dortmunder zu Boden und zog sich leichte Verletzungen zu. Obwohl der 31-Jährige über einen Zaun flüchtete, schnappte die Polizei ihn sowie zwei weitere sri-lankische Männer (36, 24) aus Hagen und Ochtrup im Umfeld des Tatorts. Den vierten Tatverdächtigen, ebenfalls ein Mann (42) aus Sri-Lanka, der in Münster wohnt, nahmen die Beamten beim Versuch fest, mit einem Auto zu fliehen. Er hatte die Schreckschusspistole im Gerangel an sich genommen. Die Polizisten hätten ihre Dienstwaffen gezogen, um den Mann zu stoppen.
Weil die Lage unklar war, setzten die Polizeibeamten alle weiteren anwesenden Personen fest, stellten Personalien fest und entließen die Menschen dann. Der Tatort an der Hafenstraße liegt in der Nähe des Bahnhofs zwischen Ludgeriplatz und Hafen. Für den Einsatz wurden auch Gleise für den Bahnverkehr zeitweise gesperrt. Die Ermittlungen zu den Hintergründen des Streits dauern laut Polizeipressemitteilung an.