
Schülermusik macht Schulkinder in Unna satt
Benefizkonzert für „Aktion für Kinder“
Kinder sind begeistert, wenn sie ihr Können beweisen können. Beim Konzert auf Haus Opherdicke kommt noch ein weiterer Ansporn dazu: Die Schüler musizieren für einen guten Zweck. Ihre Musik hilft, andere satt zu machen.
Ein ganz besonderes Konzert konnten am Sonntag die Zuhörer im Haus Opherdicke erleben. Ganz große kleine Musiker waren hier zusammen gekommen, um mit ihrer Musik Geld zu sammeln für Kinder, denen es weniger gut geht. Bereits zum fünften Mal veranstaltete hier nämlich der Deutsche Tonkünstler-Verband (DTKV) sein Benefizkonzert für die „Aktion für Kinder in Unna“, die sich allem voran dafür einsetzt, dass auch arme Kinder in der Schule ausreichend zu essen bekommen. Maria Walter, Vorsitzende der „Aktion für Kinder“ bedankte sich vor allem bei den kleinen Künstlern, die für andere Kinder ihre Zeit opferten. Diese taten das aber offenbar gern, denn die Resonanz auf die Frage der DTKV-Musiklehrer, wer denn mitmachen wolle, war so groß, dass am Sonntag auf Haus Opherdicke gleich zwei Konzerte veranstaltet wurden, damit jeder die Möglichkeit hatte, sein Können zu zeigen. Vorab gab es am Vormittag noch ein drittes Konzert, bei dem die Musikschüler ihre Lieblingsstücke präsentierten.
Höhepunkt waren aber die beiden Auftritte am Nachmittag, bei denen die Kinder und Jugendlichen gemeinsam Stücke präsentierten, die Komponist Stefan Heucke zu der Geschichte „Der glückliche Prinz“ von Oscar Wilde geschrieben hatte. Diese waren nicht ohne Grund zwar kurz, aber anspruchsvoll. Denn in seiner eigenen Tätigkeit als Musiklehrer hatte Heucke sie mit einem besonderen Augenmerk auf bestimmte pianistische Herausforderungen geschrieben. „Ich finde immer, dass Stücke fehlen für den Anfangsunterricht, die typische Probleme behandeln“, erklärte Stefan Heucke. Ganz bewusst blieb es nicht bei einfachen Fingerübungen, denn für ihn ist Musik mehr als „Fingersatz und richtige oder falsche Töne. Am allerwichtigsten ist der poetische Inhalt“. Um diesen zu vermitteln, hatte er sich für die traurige und zugleich schöne Geschichte aus der Feder Oscar Wildes entschieden, die er selbst bei dem Konzert in Opherdicke auch vorlas, während die jungen Musiker immer nach bestimmten Abschnitten spielten. Für das Konzert hatte Heucke sich zuvor extra Zeit genommen, um jeder Schülerin und jedem Schüler noch einmal ein paar Tipps für ihr oder sein Spiel zu geben. „Ich glaube, es ist ein Anreiz für die Schüler, wenn es einen Komponisten gibt, der nicht tot ist“, sagte er schmunzelnd.
Für das Gesamtwerk und die Spendenbereitschaft gab es am Ende reichlich Applaus.