Scholz startet viertägige Asien-Reise Zu Besuch in Vietnam, Singapur und Indonesien

Scholz startet viertägige Asien-Reise: Zu Besuch in Vietnam
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Sonntag zu Beginn einer viertägigen Asienreise Vietnam besucht. In der Hauptstadt Hanoi wurde er von Ministerpräsident Pham Minh Chinh mit militärischen Ehren empfangen, anschließend war ein Gespräch mit dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Nguyen Phu Trong, geplant. Dabei wird es um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gehen, aber auch um den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen.

Vietnam mit seinen fast 100 Millionen Einwohnern zählt zu den am rasantesten wachsenden Volkswirtschaften der Welt und ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Südostasien.

350 deutsche Unternehmen sind dort vertreten. Scholz hat sich zum Ziel gesetzt, die wirtschaftliche Abhängigkeit von China zu verringern und die Partnerschaften mit asiatischen Ländern breiter aufzustellen.

Anders als seine Vorgänger hatte der SPD-Politiker im April deswegen bewusst auch nicht das autokratisch regierte China als erstes asiatisches Land besucht, sondern den demokratischen G7-Partner Japan. Die jüngste Reise nach Peking folgte erst ein halbes Jahr später. Mit dem wirtschaftlich zweitstärksten Land Asiens - Indien - gab es im Mai in Berlin Regierungskonsultationen.

Vietnams Beziehungen

Vietnam hat enge Beziehungen sowohl zu China als auch zu Russland. Allerdings wird das Verhältnis zwischen China und Vietnam durch einen Territorialkonflikt im Südchinesischen Meer um zwei Inselgruppen belastet.

Russland wiederum ist der wichtigste Waffenlieferant Vietnams. Beide Länder kooperieren auch bei der Erschließung von Gas- und Ölfeldern vor der vietnamesischen Küste. Außerdem gibt es in Vietnam mehr als 150 Investitionsprojekte mit Beteiligung russischer Unternehmen. Wie China zählt Vietnam zu den Ländern, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bei den Abstimmungen in der UN-Generalversammlung nicht verurteilt haben.

G20-Gipfel auf Bali

Am Montag reist Scholz nach Singapur weiter, wo er zusammen mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) an einer Wirtschaftskonferenz teilnehmen wird. Am Montagabend geht es schließlich auf die indonesische Insel Bali zum G20-Gipfel der wichtigsten Wirtschaftsmächte. Dort wird Scholz unter anderen mit US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping über den Ukraine-Krieg, die Energie- und die Ernährungskrise sowie die Lage der Weltwirtschaft beraten. Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Teilnahme abgesagt und schickt Außenminister Sergej Lawrow.

dpa

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