Hintergrund

Schließung von "Minister Stein" - das Ende einer Ära

Das „schwarze Gold“, das heute vor 25 Jahren das letzte Mal aus der Zeche „Minister Stein“ in Eving zu Tage gefördert wurde, hatte über 100 Jahre lang für Arbeit und Wohlstand gesorgt.

von Von Uwe Brodersen

EVING

, 31.03.2012 / Lesedauer: 2 min

Ein aktuelles Bild von "Minister Stein".

Der Bergbau bescherte dem nördlichen Stadtteil im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungsexplosion. Bereits im Jahre 1901 gab es mehr als 1800 Belegschaftsmitglieder. In Hochzeiten wie 1957 beschäftigten „Minister Stein“ und die Nachbarzeche „Fürst Hardenberg“ in Lindenhorst zusammen knapp 8500 Menschen. Zum Zeitpunkt der Stilllegung waren es noch rund 3000.  

 Die Zechenverwaltung sorgte für Wohnraum, förderte den Sport und betrieb darüber hinaus eine umfassende Fürsorge für die Menschen. So entstand von 1903 bis 1905 das Wohlfahrtsgebäude am Nollendorffplatz, wo unter anderem eine Badeanstalt eingerichtet wurde, die Frauen und Männer kostengünstig nutzen konnten. Untergebracht waren dort auch Kindergärten, eine Bücherei und eine Wäscherei. Eine Gesundheitsberatung und hauswirtschaftliche Kurse traten hinzu.  Die Steinkohle wurde im Bereich der Evinger Mitte bereits in etwa 200 Metern Tiefe angetroffen. Im Laufe der Jahrzehnte schritt der Bergbau nach Norden voran, wo er etwa unter der Autobahn A 2 bis 1000 Meter in die Tiefe ging.  Hatte auch „Minister Stein“ zum Wirtschaftswunder in den 1950er Jahren beigetragen, so setzte bald darauf die Bergbaukrise ein. Erdöl und Gas sowie auch die Importkohle nahmen den Zechen im Ruhrgebiet zunehmend die wirtschaftliche Basis. 

 Eving hat den Strukturwandel ganz gut geschafft. Im Service- und Gewerbepark haben sich Firmen angesiedelt, neue Jobs sind entstanden. Vieles erinnert auch heute noch an den Bergbau: der Hammerkopfturm, die Kauengebäude oder die Schachtglocke.