Schießen, bomben, massakrieren Nur Mütter, Witwen und Kinder können Ukraine-Krieg beenden

Schießen, bomben, massakrieren: Kein Ausweg aus dem Irrsinn des Ukraine-Kriegs in Sicht
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Ulrich Breulmann

Die Folgen des Ukrainekriegs für die Weltwirtschaft sind gigantisch. Gestern veröffentlichte das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln dazu eine Studie. Demnach sorgte der russische Angriffskrieg für Produktionsausfälle in der Weltwirtschaft von rund 1,6 Billionen Dollar – das sind 1.600 Milliarden. Im laufenden Jahr, so schätzt die IW-Studie, koste der Krieg die weltweite Wirtschaft eine weitere Billion Dollar.

Das sind Zahlen in einer Größenordnung, die uns alle schockieren sollten, denn: Geht es der Wirtschaft schlecht, trifft uns das alle. Für mich spielt das wirtschaftliche Desaster dieses Krieges trotzdem nur eine Nebenrolle. Inflation und Energiekrise sind nahezu belanglos angesichts des unendlichen menschlichen Leids, das dieser Krieg über die Welt gebracht hat.

Folter, Verstümmelungen und Vergewaltigungen

Nicht nur Abertausende junge Männer in Uniform, auch ungezählte Zivilisten, Frauen und Kinder verloren in diesem sinnlosen Abschlachten ihr Leben. Mindestens ebenso viele wurden für den Rest ihres Lebens zu körperlichen und/ oder seelischen Krüppeln gebombt und geschossen.

Die ans Licht gekommenen Grausamkeiten dieses Krieges inklusive barbarischer Folter, Verstümmelungen und Vergewaltigungen sprengen jede Vorstellungskraft. Man möchte schreien: Hört endlich auf, jedes dieser Opfer könnte doch euer Sohn, eure Tochter sein!

Nach Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats flohen mehr als 18 Millionen Ukrainer aus ihrer Heimat, um ihr Leben zu retten. Das Land, das die Flüchtlinge hinter sich ließen, ist in weiten Teilen eine zerstörte, mit Minen verseuchte Trümmerwüste. Wer die Bilder aus Charkiw, Cherson oder Mariupol sieht, kann sich kaum vorstellen, dass diese Städte einst lebens- und liebenswerte Orte waren.

Zerstörte russische Hoffnungen

Ein Jahr tobt der Krieg in der Ukraine nun und ein Ende ist nicht in Sicht. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, er sei erst zu Verhandlungen bereit, wenn die Russen sein Land verlassen. Russlands Präsident Wladimir Putin sagt, er sei zu Verhandlungen bereit, wenn die Ukraine den endgültigen Verzicht auf die von den Russen besetzten Gebiete akzeptiere. Wie soll es da eine Lösung geben?

Die russischen Hoffnungen, innerhalb weniger Wochen die Ukraine in die Knie zu zwingen, haben sich längst zerschlagen. Ein militärischer Sieg für die eine oder andere Seite ist nicht in Sicht. Also liegt man sich weiter in den Schützengräben gegenüber, bombt und schießt sich gegenseitig aus dem Leben. Was für ein himmelschreiender Irrsinn.

In welchem Fall der Krieg längst beendet wäre

Ich bin fest davon überzeugt, dass der Krieg längst beendet wäre, wenn Wladimir Putin jeder Mutter, die einen seiner Soldaten an seinen erbarmungslosen Krieg verloren hat, in die Augen sehen müsste. Wenn er jeder Soldaten-Witwe gegenübertreten müsste, wenn er den Kindern jedes Gefallenen erklären müsste, warum ihr Vater nie wieder nach Hause kommen wird.

Egal, wie lange dieser Krieg noch dauern, egal, wie auch immer er enden wird: Es wird keinen Sieger geben. Alle werden verlieren, nicht nur in Russland und der Ukraine. Mehr noch: Alle haben schon jetzt verloren.

Ein Krieg, der keinen Sieger haben wird

Wie unsere Welt nach dem Ende des Krieges – wann auch immer das sein wird – aussehen wird, zeichnet sich bislang nicht einmal in Umrissen ab. Nur eines ist klar: Europa wird nie wieder so sein wie vor dem 24. Februar 2022. Und ich frage mich seit einem Jahr jeden Tag: Warum?

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