Wenn ein Schiedsrichter trotz Ansetzung nicht zum Spiel erscheint, ist das für die beteiligten Vereine nicht schön. Damit das Spiel nicht ausfällt, muss ein Ersatz her und am vergangenen Sonntag musste „Friedel“ Pahlplatz vom SuS Oberaden dann gleich zwei Spiele hintereinander pfeifen.
Friedrich Pahlplatz springt für unentschuldigten Kollegen ein
„Ich habe ganz schön gefroren“, war die erste Reaktion von Friedrich Pahlplatz nach dem Spiel der zweiten Mannschaft von TIU Rünthe gegen die Dritte des FC Overberge. Zuvor war der 82-jährige Schiedsrichter bereits beim A-Jugendspiel des SuS Rünthe gegen den SV Stockum aktiv und pfiff beim 6:0-Heimsieg gewohnt sicher.
„Ich bin nach dem Spiel ganz normal unter die Dusche gegangen und habe dann gehört, dass TIU Rünthe für die zweite Mannschaft keinen Schiedsrichter hatte“, berichtet Pahlplatz und fügt hinzu: „Ich habe mich dann schnell abgetrocknet, kurz die Haare trocken geföhnt und meine Kluft wieder angezogen.“

Der angesetzte Schiedsrichter ist trotz Ansetzung nicht zum Spiel erschienen und dann war es für Pahlplatz eine Selbstverständlichkeit auch die zweite Partie zu übernehmen. Es folgte eine kurze Absprache mit dem Staffelleiter und mit über 45 Minuten Verspätung startete dann das Spiel. Der FC Overberge legte los wie die Feuerwehr und führte bereits nach 33 Minuten deutlich mit 5:0, machte es dennoch wieder spannend, weil TIU noch drei Treffer markierte. Am Ende gewann Overberge dennoch mit 6:3.
„Zum Glück passiert so etwas eher selten. Zwei Spiele an einem Tag kann mal vorkommen, aber ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste“, lacht Pahlplatz, der seit 63 Jahren als Schiedsrichter auf den heimischen Plätzen aktiv ist.
Schiedsrichter des SuS Oberaden hat über 2000 Spiele gepfiffen
Pahlplatz hat mittlerweile über 2000 Fußballspiele gepfiffen und berichtet, dass es nicht das erste Mal war, dass der Schiedsrichter vom SuS Oberaden eingesprungen ist. „Ich war mal in Westünnen und da kam auch ein Kollege nicht. Dazu wollte ich mir in Oberaden mal ein Spiel anschauen, weil ich einen freien Sonntag hatte und schon am Auto wurde ich angesprochen, dass ich pfeifen soll“, erinnert „Friedel“ sich und fügt hinzu: „In Oberaden haben sich dann beide Vereine geeinigt, weil ich ja Mitglied beim SuS bin.“
Auch die beiden beteiligten Vereine am vergangenen Sonntag waren froh, dass Pahlplatz sofort einspesprungen ist und die Partie so ohne große Probleme über die Bühne gehen konnte. Sowohl Ferdi Ergün von TIU Rünthe als auch FCO-Trainer Michael Niehues lobten das Engagement.