Fünf Jahre ist es her, da tauchte im Schwarzwald plötzlich eine (fiktive) Insel auf: Rulantica. Es ist die 2019 eröffnete Wasserwelt des Europa Parks. Der Name setzt sich aus Rust, wo beide Freizeitparks beheimatet sind, und Atlantik zusammen. Auf einer Fläche von 40.000 m² erstreckt sich eine detailverliebte, nordische Themenwelt, die im skandinavischen Stil gehalten ist. In 14 Themenbereichen warten ganzjährig rund 50 Rutschen und Attraktionen auf die Besucher. Aber was lohnt sich wirklich? Welche Rutschen versprechen den größten Nervenkitzel? Und wo kann man entspannen? Wir haben den Test gemacht.
Steilwand-Rutsche mit Halfpipe das Highlight
Eines vorweg: Fast alle Rutschen bestechen durch Geschwindigkeit und einige auch durch wilde Kurven und Abfahrten. Anschnallen geht nicht, also gilt: gut festhalten. Zum Beispiel im „Vikingløp“. Die Macher preisen sie als „größte Speed-Rutsche Europas“ an, bei der die Besucher mit dem Kopf voraus auf Matten ihrem Ziel entgegen rasen. Zuvor müssen sie etliche Treppenstufen bis zum 30 Meter hohen Nordiskturn erklimmen. Die Mühe lohnt sich: Denn oben angekommen, warten acht Rennröhren, in denen man um die Wette rutschen kann – exakte Zeitmessung inklusive. Ein sehr dynamisches Vergnügen.
Noch besser gefällt uns allerdings „Vinter Rytt“ – eine Attraktion, die sogar bis zu vier Besucher gleichzeitig in einem Schwimmreifen erleben können. Nach gemächlichem Beginn folgt eine rasante Abfahrt, die die Wagemutigen in einer Halfpipe eine steile Wand hochspült. Ein außergewöhnliches Erlebnis.
Wer beim Halfpipe-Ritt nicht geschrien hat, holt das wahrscheinlich bei „Dugdrob“ nach. Diese Attraktion erfordert wirklich Mut. Wer sich traut, steigt in eine gläserne Kabine. Wenig später öffnet sich eine Klapptür und damit der Boden unter den Füßen – es geht im freien Fall in die Tiefe. Das ist nichts für schwache Nerven.
Glück und Geschicklichkeit gefragt
Etwas weniger aufreibend, aber nicht weniger spaßig ist „Stormrok“. Diese Rutsche befindet sich am obersten Punkt eines Turms auf dem Außengelände. Dort sausen die Teilnehmer mit viel Schwung in einen großen Trichter, wo sie ihre Runden drehen, ehe sie durch eine Öffnung nach unten gleiten.

Richtig Laune macht auch „Hoppablad“. Dabei handelt es sich um einen schwimmenden Hindernis-Parcours im Wasser. Auf zwei parallel befindlichen Strecken gilt es, (so schnell wie möglich) von der einen auf die andere Seite zu kommen. Dabei braucht es viel Gleichgewichtssinn und Geschick.
Viel Action und viel Liebe zum Detail
Wem im Anschluss der Sinn nach etwas Ruhigerem steht, für den eignet sich die „Skog Lagune“. Sie liegt eingebettet zwischen nordischen Kiefern und großen grauen Felsen. Wohlige Temperaturen und Sprudeleffekte sorgen für Entspannung. Dasselbe gilt auch für „Snorris Saga“. Auf einem großen Reifen machen die Besucher dabei eine Rundreise durch Rulantica. Getragen von einer sanften Strömung erkunden sie die Wasserwelt in all ihren Facetten. Es geht durch eine Unterwasserhöhle vorbei an einer Stelzenstadt und Schiffswracks.

Unser Fazit: Rulantica ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet und allein dadurch schon optisch ein Erlebnis. Was uns nicht gefällt: Die Liegen zum Ausruhen stehen dicht an dicht. An Tagen mit hohem Besucheraufkommen ist kein Raum für Privatsphäre. Da wäre weniger deutlich mehr. Dessen ungeachtet bietet die skandinavische Themenwelt ein vielseitiges Wasser-Erlebnis. Sie eignet sich besonders für Fans schneller Rutschen, die Lust auf ein nasses Abenteuer haben. Wer vor allem Entspannung sucht, ist hier allerdings fehl am Platz.