„Dancing Grandmothers“ in Recklinghausen Knallig-bunte Tanzshow strahlt Lebensfreude aus

Knallig-bunte Tanzshow strahlt Lebensfreude aus
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Ausgelassenheit bestimmt das Tanzspektakel „Dancing Grandmothers“, das die südkoreanische Choreografin Eun-Me Ahn vor mehr als zehn Jahren schuf. An zwei Abenden war die quietsch-bunte Show jetzt bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen zu sehen.

Während das Publikum im Großen Haus des Festspielhauses die Plätze einnimmt, läuft auf der Bühnenrückwand ein Video, das Eun-Me Ahn auf der Autofahrt durch ihr Heimatland im Jahr 2010 gedreht hat. Sie forderte Frauen ab 60 Jahren auf, für sie nach einem Lied aus ihrer Jugend zu tanzen. Diese Aufnahmen sind im zweiten Teil ihres Tanzabends zu sehen - ohne Ton. Ein Teil der Zuschauer amüsiert sich dabei prächtig – über die mehr oder weniger ungelenken Bewegungen der Lebensfreude ausstrahlenden Seniorinnen und der konsternierten Blicke, die Passanten auf diese Tanzversuche werfen.

Purzelbäume und Radschläger

Doch zunächst ist die Choreografin selbst auf der Bühne zu sehen - vor dem Reisevideo geht sie behutsam vor und zurück, bevor sie sanfte Tanzschritte vollführt. Abgelöst wird diese ruhige Passage durch die Tänzer ihrer Kompanie. Sie toben energiegeladen über die Bühne, schlagen Räder und Purzelbäume – inspiriert von den Tanzgesten der Großmütter. Und zwischendurch wechseln sie noch die knallig-bunten Kostüme, die Eun-Me Ahn mit Anlehnung an volkstümliche Kleidung entworfen hat.

Im dritten Teil zeigen die Tänzer – nun in pink-farbenen Trikots – , dass sie mehr können als rennen und hopsen. Witzig ist die dynamische Choreografie mit Pumphosen, die während des Tanzes immer wieder hoch und runter gezogen werden.

Auch die Großmütter dürfen – mal mit, mal ohne die Profi-Tänzer – ihre Tanzbewegungen vorführen. Und nachdem die Disco-Kugeln aufgehangen sind, bittet Eun-Me Ahn das Publikum zum Mitzappeln auf die Bühne – und viele Zuschauer nehmen das Angebot an.