„Ruby taucht ab“ Das Mädchen lernt, dass es eigentlich eine Krakenfrau ist

Von Kai-Uwe Brinkmann
Das Mädchen lernt, dass es eigentlich eine Krakenfrau ist
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Kindermärchen rund ums Meer haben gerade Konjunktur. Nach Disneys Realfilm „Arielle, die Meerjungfrau“ bringt Dreamworks nun „Ruby taucht ab“ ins Kino. Eine Animation um ein Mädchen, das von der Mama angehalten wird, das Meer unbedingt zu meiden.

Ruby macht, was Muttern sagt. Bis ein Freund ins Wasser fällt und sie den Rettungssprung in die Fluten wagt. Hoppla, was ist das? Sie entdeckt, dass sie durch Kiemen atmen kann. Und an Händen und Armen bemerkt sie diese Saugnäpfe.

Hang zum Riesenwuchs

Ruby ist bestürzt, es dauert einige Zeit, bis der Groschen fällt: Sie ist kein Kind wie andere, sondern ein weiblicher Krake. Mit Hang zur Riesenhaftigkeit! Wenn sie sich aufregt, wird sie groß wie ein Leuchtturm.

Hilfe, ich bin ein Monster! Ruby wird zornig, weil die Mutter ihr verschwieg, dass sie Verwandte im Ozean hat. Sie taucht sie ab und besucht ihre Oma, die Krakenkönigin. Deren Reich unter Wasser malt der Film (Regie: Kirk DeMicco) in buntesten Leuchtfarben.

„Ruby taucht ab“
Das Krakenmädchen Ruby taucht ab. © DreamWorks Animation

Wie Barbapapa-Figuren

Der Körperbau der Kraken erinnert an Barbapapa-Figuren, Menschen sind stilisierte Knollennasen. Visuelle Putzigkeit verdeckt nicht, dass die Story auf Fertigmodule setzt und schwächelt.

Plötzlich Kraken-Prinzessin. Meeresjungfrauen sind ihr Erbfeind. Ein legendärer Dreizack gilt als ultimative Waffe. Nicht sehr originell.

Für Kinder vergnüglich

Im Subtext werden Außenseiter ermuntert, ihr Anderssein als Chance zu sehen. Ruby schämt sich, für das, was sie ist. Am Ende jubelt man ihr zu, als sie an der Küste die Meeresjungfrau bezwingt.

Für kleine Kinder vergnüglich. Dreamworks-Klassiker wie „Shrek“ und „Madagascar“ waren aber um Längen besser.

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