Romantisch und schön: Fünf Orte, um den Sonnenuntergang zu beobachten
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Ein kleiner Spaziergang nach der Arbeit, ein romantisches Date oder einfach nur der Wunsch nach Ruhe und Entschleunigung: Anlässe, um den Sonnenuntergang zu beobachten, gibt es viele - Orte auch.
Wenn sich der Tag dem Ende neigt, wird die Welt in atmosphärisches Licht gehüllt. Inne zu halten und den Sonnenuntergang genießen, entschleunigt das Leben für einen Moment - und gemeinsam mit dem Liebsten ist es richtig romantisch. Denn einen Sonnenuntergang können wir, sofern das Wetter mitspielt, jeden Tag genießen. Doch manchmal sind Bäume oder Häuser im Weg, die die Sonne verdecken. Wir haben uns auf die Suche nach Orten gemacht, an denen der Sonnenuntergang besonders schön wirkt.
Wo heute hohes Gras, kleine Hügel und ein Teich ein idyllisches Bild zeichnen, wurde bis 1983 noch malocht: 1867 gründete der Ire William Thomas Mulvany die Zeche Erin, die als letzte der fünf Zechen im Castroper Stadtgebiet vor 37 Jahren geschlossen wurde. Aus der Herkunft des Gründers leitet sich der Name des heutigen Parks ab: Erin ist das irische Wort für Irland.
Ab 1985 wurde das Gelände zum Naherholungs- und Industriepark umfunktioniert. Tiefergehende Infos zur Geschichte des Parks gibt es auf www.ruhrgebiet-industriekultur.de. Zum Beobachten des Sonnenuntergangs eignen sich vor allem die Hügel links und rechts der Erinstraße. Im Hintergrund der alte Förderturm, nebenan ein kleiner See und nach vorne hin Industrie- und Grünflächen: An dem Ort trifft man nur vereinzelt andere Sonnenuntergangs-Freunde und hat daher viel Platz und Ruhe für sich.
Die RB43 zwischen Dortmund und Dorsten hält an der Haltestelle Castrop-Rauxel Süd. Von dort aus sind es etwa zehn Fußminuten zum Park.
In der Nähe des Südbahnhofes gibt es einen Busbahnhof, den Münsterplatz. Von dort aus fahren Busse zum Castrop-Rauxeler Hauptbahnhof (hier verkehrt die RE3 zwischen Düsseldorf und Hamm über Gelsenkirchen und Dortmund, die RB32 zwischen Duisburg und Dortmund und die S2 zwischen Dortmund und Recklinghausen sowie Essen). Außerdem geht es vom Münsterplatz aus per Bus Richtung Datteln, Bochum, Herne, Recklinghausen, Dortmund-Mengede und Dortmund-Marten.
Mit dem Auto verlassen Sie die A42 an der Ausfahrt Castrop-Bladenhorst. Von dort aus fahren Sie rund zwei Kilometer in südlicher Richtung über den Westring geradeaus - der knickt dann nach links ab und wird zur Erinstraße, welche durch den Park führt. Parkplätze sind an dieser Straße massenhaft vorhanden.
Am Westufer des Phönixsees in Hörde befindet sich eine Hafenpromenade. Interessanter zum Beobachten des Sonnenuntergangs ist jedoch das Ostufer in Schüren: Dort liegt der neue Kaiserberg, von dem aus man über den See hinweg in Richtung der Dortmunder Innenstadt und in die andere Richtung bis nach Schwerte schauen kann. Die Sonne geht neben dem Dortmunder Fernsehturm unter - ein gar magisches Bild. Allein ist man dort oben jedoch nicht - an schönen Tagen sitzen dort mehrere verliebte Pärchen.
Die B236 verläuft direkt hinter dem Kaiserberg - zu hören ist sie dort oben jedoch kaum. Die Abfahrt heißt Dortmund-Schüren. Direkt am Kaiserberg gibt es einen Parkplatz - die Adresse heißt „Am Kaiserberg“.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht es zunächst zum Hörder Bahnhof. Von dort aus fährt die Buslinie 437 Richtung Aplerbeck (in umgekehrter Richtung natürlich genau so). Die Haltestelle nahe des Kaiserberges heißt Schürener Straße. Ansonsten fährt die Linie 456 vom Dortmunder Hauptbahnhof zur Gaußstraße - von dort aus läuft man etwas weiter als von der Schürener Straße.
Die Lippe ist 220 Kilometer lang und fließt von Bad Lippspringe bis nach Wesel. Sie verläuft parallel zum Datteln-Hamm-Kanal und zum Wesel-Datteln-Kanal. Letzterer fließt auch durch Dorsten. An beiden Flüssen hat man einen wunderbaren Blick auf den Sonnenuntergang - und ganz viel Ruhe. Die Vögelchen zwitschern, die Grillen zirpen und das Wasser ist still. Ab und an kommt ein Gassigänger vorbei - ansonsten ist man hier allein.
Mit der Regionalbahn geht es zum Dorstener Bahnhof. Von dort aus geht es mit dem Bus zur Haltestelle Lippetor - das sind nur zwei Stationen oder zehn Fußminuten. Es geht über die Brücke und auf der anderen Seite auf den Fußweg am Kanal entlang. Nach weiteren rund zehn Minuten Fußmarsch geht es nach rechts einen kleinen Hügel hinauf.
Dort steht eine bequeme Bank, von der aus man die Aussicht genießen kann. Alternativ geht es dort auf der anderen Seite den Hügel hinab an die Lippe. Die Sonne geht hinter einem Hügel am anderen Lippeufer unter - bevor sie verschwindet, reflektiert sich das goldene Licht wunderschön im Gewässer.
Wer nicht so weit laufen möchte, kann die Taxibus-Linie 279 vom Dorstener Bahnhof zum Altenzentrum Maria Lindenhof nehmen. Der Bus fährt nach vorheriger Anmeldung stündlich. Von dort aus sind es nur noch wenige Meter bis zur Lippe.
Ganz nah ran kommt man mit dem Auto: Die Straße heißt „Im Werth“. Dort liegt das Altenzentrum Maria Lindenhof, nach dem der kleine Aussichtspunkt auf dem Hügel benannt wurde.
In Reken im Westmünsterland gibt es einen Aussichtsturm. Der ist zugegebenermaßen weit „vom Schuss“, doch es ist die Reise wert: Hat man die 168 Stufen erklommen, hat man einen Rundumblick über die Region. Bei meinem Besuch traf ich dort auf zwei ältere Herren mit Pizzakartons, ein junges Pärchen und einen Fotografen mit seinem kleinen Sohn. Die Aussicht ist für jeden etwas.
162 Meter über dem Meeresspiegel liegt der Aussichtsturm am Melchenberg. Bei guten Sichtverhältnissen kann man von dort aus bis zu 50 Kilometer weit schauen, verspricht die Homepage von Reken.
Der Turm ist gleichzeitig ein Mobilfunk-Sendeturm und wurde 2002 zur Begehung freigegeben. Nach der Dämmerung wird das Tor zum Turm abgeschlossen. Außerdem kann es im Winter vorkommen, dass der Turm aufgrund von Rutschgefahr geschlossen bleibt.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man praktisch nicht zum Turm. Zwar hat Reken einen Bahnhof, doch von dort aus geht es mit spärlichen Busverbindungen weiter. So ist man von Dortmund aus knapp drei Stunden unterwegs.
Die Adresse für das Navi lautet „Melchenberg 3“ in 48734 Reken. Parken ist auf der anliegenden Landstraße kein Problem.
Manchmal braucht man keine phänomenale Aussicht, um den Sonnenuntergang zu genießen. Das Schöne kann so Nahe liegen. In der Nordfeldstraße in Bergkamen beispielsweise geht die Sonne über Feldern unter. Die warmen Strahlen hüllen die Gräser in orangenes Licht. Keine Bäume, keine Häuser versperren die Sicht auf den Sonnenuntergang. Hier hat man seine Ruhe: Ab und an kommt ein Fahrradfahrer oder ein Mensch mit Hund vorbei. Ansonsten ist hier nichts los.
Busse fahren nicht in der Nähe. Mit dem Auto sind es noch etwa vier Kilometer von der A2-Abfahrt am Kamener Kreuz oder der Ausfahrt Kamen/Bergkamen (je nach Richtung). An der Straße kann problemlos geparkt werden.
Bonus-Tipps:
Wer gerne in Gesellschaft den Sonnenuntergang beobachtet, ist am ehemaligen Stahlwerk Phönix West in Dortmund-Hörde richtig. Direkt an der Bergmann-Brauerei, die bis 22 Uhr ausschenkt, ist in den Abendstunden noch richtig was los.
Hinter dem Stahlwerk gibt es zudem einige unbebaute Flächen mit Blick auf den Florianturm, auf denen man es sich bequem machen kann. Wer das Stahlwerk im Sonnenuntergang sehen möchte, hat einen guten Blick von der kleinen Entenpoth-Halde gegenüber.
Die Staumauer am Möhnesee im Sauerland ist ein wunderbar romantischer Ort, um die Sonne zu beobachten. Vor allem Motorradfahrer fühlen sich dort wohl: Auf der Strecke rund um den See trifft man zu jeder Tageszeit Kollegen.
Alle Orte und weitere Tipps finden Sie in unserer Google Map.
Geboren in Hamm, dann ausgezogen in die weite Welt: Nach ausgiebigen Europa-Reisen bin ich in meine Heimat zurückgekehrt und berichte nun über alles, was die Menschen in der Gegend gerade bewegt.