Christian Baran und seine Natascha in der Kutsche, in die dank Rampe auch Rollstuhlfahrer ohne große Probleme hineinkommen. Das Paar fuhr nach der Trauung damit um den Ring.

Christian Baran und seine Natascha in der Kutsche, in die dank Rampe auch Rollstuhlfahrer ohne große Probleme hineinkommen. Das Paar fuhr nach der Trauung damit um den Ring. © Tom Jonas

Rollstuhlkutsche auf dem Ring in Unna: Brautpaar erfüllt sich einen Traum

rnChristian und Natascha Baran

Christian Baran aus Unna sitzt im Rollstuhl. Am Hochzeitstag in einer Kutsche zu fahren, schien da unmöglich. Doch dann wurde dem Paar der Wunsch doch noch erfüllt.

von Claudia Lohmann

Unna

, 06.07.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Natascha und Christian Baran kennen sich schon viele Jahre. „Wir waren in einer Jahrgangsstufe auf der Peter-Weiss-Gesamtschule“, erzählt Christian Baran. Dann hätten sie sich lange nicht gesehen und vor 7,5 Jahren wieder getroffen. Es hat gefunkt und die beiden wurden ein Paar. Vor einem Jahr machte der 45-Jährige seiner Natascha dann den Heiratsantrag.

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Ihre Hochzeit feierten die beiden am Wochenende. Zunächst standesamtlich und einen Tag später, am Samstag, dann in der Stadtkirche. Nach einer wundervollen Trauung folgte sogleich ein weiterer Höhepunkt für das Paar. Ein Moment, den Christian Baran wohl nie wieder vergessen wird.

Baran sitzt nämlich im Rollstuhl und das Paar hakte die Idee, mit einer Hochzeitskutsche zu fahren, eigentlich schon ab. Doch dann hörten sie zufällig von einer Rollstuhlkutsche. Sie gehöre einem Mann, dessen Sohn ebenfalls im Rollstuhl sitzt, sagt Baran.

Eine behindertenfreundliche Hochzeitskutsche

„Wir haben uns so sehr gewünscht, ein paar Meter mit einer Kutsche zu fahren.“ Und dank dieser besonderen Kutsche, die das Paar mithilfe von ein paar Kontakten privat organisieren konnte, ging dieser Traum am Samstag dann doch noch in Erfüllung.

Christian und Natascha Baran vor der Kutsche, die von zwei Pferden gezogen wurde.

Christian und Natascha Baran vor der Kutsche, die von zwei Pferden gezogen wurde. © Tom Jonas

„Die Kutsche hat eine Rampe, die ich rauffahren konnte. Das war der Kracher“, berichtet Baran begeistert. Nachdem das Paar die vielen Glückwünsche vor der Stadtkirche entgegengenommen hatte, saß Baran im Nu gemeinsam mit seiner Liebsten in der besonderen Hochzeitskutsche.

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Die rollte dann von zwei Pferden gezogen über den Marktplatz und die Wasserstraße auf den Ring. „Viele Autos haben die Scheiben heruntergelassen und uns alles Gute gewünscht“, erzählt Baran. Das frisch getraute Paar fuhr anschließend in die Lindenbrauerei und ließ sich dort im Kühlschiff feiern. Dort gebe es viel Platz und ein barrierefreies WC, erzählt Baran. Denn unter den Gästen waren ebenfalls manche Rollstuhlfahrer dabei.

Dank der vorausschauenden Planung und dem tollen Fund der Kutsche erlebte das Brautpaar einen besonderen Tag ohne Einschränkungen – Corona ausgenommen, denn einige Gäste fielen leider aus. „Es war ein toller Tag!“