Riesen-Sensation in Kamen Mehmet Karas Zauberfußballer schießen Holzwickede aus dem Pokal

Von Dirk Berkemeyer
Pokalsensation in Kamen: Demir schießt Holzwickede im Alleingang ab
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Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Mit einer souveränen Vorstellung ist Fußball-Bezirksligist VfL Kamen gegen den Holzwickeder SC ins Halbfinale des Kreispokals eingezogen.

Kreispokal, Viertelfinale
VfL Kamen - Holzwickeder SC

3:0 (0:0)

„Ich bedanke mich bei meiner gesamten Mannschaft für diese Wahnsinnsleistung“, war auch Kamens Coach Mehmet Kara am Donnerstagabend nach der Partie total geflasht. „Meine Stimme ist weg, ich bin heiser aber auch total glücklich.“ Das konnte er auch sein, denn das, was seine Jungs zuvor in den 90 Minuten auf den Platz gebracht hatte, konnte sich wirklich sehen lassen. Von Beginn an gingen die Kamener, die im Ligabetrieb zwei Klassen tiefer beheimatet sind, rotzfrech zu Werke und hielten gegen den Westfalenligisten locker mit.

„Mal abwarten, ob die dieses Tempo komplett mitgehen können“, unkten einige der 220 zahlenden Zuschauer zur Pause. Aber sie konnten, und wie. Auch im zweiten Spielabschnitt blieb der VfL gleichwertig und ließ den HSC nicht zur Entfaltung kommen.

Spätestens, als Emre Demir in der 72. Minute nach feiner Vorarbeit das 1:0 erzielte, wurde aus der Hoffnung eine gehörige Portion Gewissheit. Als der gleiche Spieler zehn Minuten später (82.) sogar auf 2:0 stellte, war die Sensation so gut wie perfekt. Holzwickede hatte nun aufgegeben und kassierte durch eine feine Einzelleistung von Rienat Mochuliak drei Minuten vor dem Spielende sogar noch ein weiteres Gegentor.

„Wahnsinn, ich habe den HSC schon vor zwei Jahren mit Bönen aus dem Wettbewerb gefördert“, lachte Demir, „heute hat es das Team wieder möglich gemacht.“ Im Halbfinale trifft der VfL Kamen nun im April 2024 auf die SG Bockum-Hövel. Der enttäuschende Holzwickeder SC kann sich hingegen voll und ganz auf die Meisterschaft konzentrieren. „Ein hochverdienter Sieg des VfL Kamen. Wir haben es ihnen aber zu leicht gemacht. Man kann in Kamen verlieren, aber nicht so“, sagte Holzwickedes Trainer Benjamin Hartlieb.

VfL: Kiranyaz - Demir, Aljouk (67. Akman), Freitas de Oliveira, Lafci, Gohr, Güvercin, Mochuliak, Rudolf, Heidbrink, Korkut (58. Gül)

HSC: Chrobok - Busemann (77. Majewski), Wolff (61. Hiller), El Allali, da Silva Macedo, Kortenbusch, Müsse, Kourti (46. Spais), Pires, Ilic, Schettke

Tore: 1:0 Demir (72.), 2:0 Demir (82.), 3:0 Mochuliak (87.)