
Der Titelverteidiger VfL Kamen verweigert seinen Bezirksliga-Spielern, im Januar 2024 an den Kamener Hallenfußball-Stadtmeisterschaften teilzunehmen − und hat damit nun offenbar jeglichen Respekt vor dem Event verloren. Die Entscheidung, anstatt Spieler der ersten Mannschaft nun die Akteure der dritten Mannschaft zu schicken, zeugt zudem von einer krassen Geringschätzung gegenüber den anderen Kamener Vereinen, die teils mit großer Vorfreude auf das Turnier blicken.
VfL Kamen untergräbt Sinn und Zweck der Hallenstadtmeisterschaft
Fußball-Chef Andreas Conradi und Trainer Mehmet Kara mögen ihre Gründe für den Entschluss haben, führen dabei unter anderem die große Verletzungsgefahr ihrer Spieler auf. Dies darf aber nicht als Entschuldigung dienen. Der VfL ist immerhin Titelverteidiger. Bei der Ausgabe 2024 wäre der Tabellenzweite der Bezirksliga 7 zusammen mit dem Landesligisten SuS Kaiserau sicherlich wieder der heißeste Kandidat, der für die Stadtkrone infrage kommt. Mit einem C-Liga-Team wird das wohl eher nichts.

Auch die klassenhöheren Kaiserauer werden laut Trainer Patrick Kulinski nicht in Top-Besetzung antreten. Jedoch hat der Verein vom Sportcentrum in Methler im Vorfeld bekundet, dass einige Spieler der Ersten Bock haben, in der Halle aufzulaufen. Durch die Entscheidung, keinen einzigen Spieler der ersten Mannschaft zu schicken, sendet der VfL Kamen hingegen ein bedenkliches Signal aus und untergräbt den Sinn und Zweck des Kamener Budenzaubers.
Veranstalter sollte dem VfL Kamen ins Gewissen reden
Es wäre zu wünschen, dass der VfL Kamen seine Entscheidung noch einmal überdenkt oder spätestens im Folgejahr (dann vielleicht als Landesligist) wieder mit zumindest halber Stärke an den Hallenstadtmeisterschaften teilnimmt. Meiner Meinung nach hätte der VfL Kamen bei dieser Ausgabe lieber komplett verzichten sollen. Ganz oder gar nicht, VfL! Die Dritte hätten sie jedenfalls erst gar nicht schicken müssen.
Zur Teilnahme zwingen, kann man den Klub freilich nicht, die HSM ist kein Pflicht-Event. Das ist leider der Casus knacksus. Kaiseraus Kulinski hat sich ja − und das nicht zum ersten Mal − für eine Revolution der Hallenevents im Kreis Unna-Hamm ausgesprochen. Wenn seine Idee bei den Kommunen Gehör findet, ist die Halle künftig vielleicht auch wieder für den VfL Kamen attraktiv genug.
Eine andere Sicht der Dinge hat mein Kollege Patrick Schröer. Er kann den VfL-Verzicht durchaus nachvollziehen. Seinen Kommentar lesen Sie hier.