Dienstaufsichtsbeschwerden nach tödlichem Zugunglück Bürgermeister beruft Ältestenrat ein

Zugunglück: Bürgermeister beruft nach Kritik Ältestenrat ein
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Auf Initiative der SPD hat Bürgermeister Christoph Tesche den Ältestenrat einberufen. Dort wird er die Fraktionsvorsitzenden des Rates über die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Ersten Beigeordneten Ekkehard Grunwald und Feuerwehr-Chef Thorsten Schild informieren. Die Fraktionsvorsitzenden wollen bisher auf Anfrage dieser Redaktion keine Stellungnahme zu den schweren Vorwürfen gegen die Verwaltungskräfte infolge des tödlichen Zugunglücks abgeben.

„Ich darf Ihnen mitteilen, dass der Bürgermeister auf Initiative der SPD kurzfristig zu einer Ältestenratssitzung eingeladen hat, wo die Politik über die Sachverhalte informiert wird“, antwortete SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Materna auf die Anfrage unserer Reaktion: „In diesem Zusammenhang möchte ich von einer weiteren Stellungnahme, zum jetzigen Zeitpunkt, absehen.“

CDU-Fraktionsvorsitzender Benno Portmann teilte mit: „Die CDU-Fraktion möchte sich zu einem laufenden Verfahren nicht öffentlich äußern.“ Die Aufklärung möglicher Fehler und die Bewertung der Situation sei Aufgabe des Bürgermeisters als Dienstvorgesetzter. „Der Rat hat keine Dienstaufsicht über Herrn Schild, wir haben keine Ermittlungswerkzeuge zur Verfügung, kennen die Dienstaufsichtsbeschwerde noch nicht einmal im Wortlaut, sondern nur aus der Berichterstattung“, so Portmann weiter: „Ich bin mir sicher, dass der Bürgermeister die Fraktionen über den Stand der Dinge informiert, sobald er ein umfassendes Bild aller Informationen hat.“

Das Grünen-Fraktionsbüro teilte auf Anfrage dieser Redaktion mit: „Nach Rücksprache mit dem Fraktionsvorstand möchten wir während des laufenden Verfahrens und bis zur vollständigen Klärung keine Stellungnahme abgeben. Die Fraktion hat grundsätzlich Vertrauen in die Mitarbeitenden und Führungskräfte der Stadt.“

In der Dienstaufsichtsbeschwerde wirft der Notarzt Dr. Elmar Segbers den Verantwortlichen schwere Versäumnisse und Fehler am Abend des Zugunglücks vor. Die Kinder waren schließlich erst nach 90 Minuten gefunden worden.

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