„Recklinghausen leuchtet auch im Süden“ Die Allerheiligenkirmes 2023 steht in den Startlöchern

„Recklinghausen leuchtet auch in Süd“: Allerheiligenkirmes 2023 startet
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Seit nunmehr 45 Jahren ist die Allerheiligenkirmes ein fester Bestandteil der Recklinghäuser Südstadt. Und selbstverständlich gehen auch in diesem Jahr am 1. November auf dem Körnerplatz die Lichter an: Ab 18 Uhr stehen die Schausteller bereit und heißen alle Besucherinnen und Besucher in und an ihren Buden und Fahrgeschäften willkommen.

Direkt am Eingang wartet Richard Abendroth mit seiner Mandelbude. Der Chef des hiesigen Schaustellervereins führt uns schon einen Tag vor der Kirmeseröffnung über das Gelände und zeigt, welche Buden auf Kundschaft warten. „Wir haben wieder eine gesunde Mischung hier vor Ort. Insgesamt sind 35 Schausteller vertreten, da wird jeder fündig“, erklärt Abendroth.

Preise bleiben größtenteils familienfreundlich

Wer Hunger hat, hat die Qual der Wahl: Neben Back- und Spiralkartoffeln, Pommes und frisch Gegrilltem gibt es auch eine Menge Süßkram wie Eis, Schokofrüchte und Crêpes zu kaufen. Und auch das ein oder andere Fahrgeschäft findet seinen Platz in Süd: Klassiker wie Disco-Jet und Autoscooter, ein Babyflug, ein Mini-Kettenkarussell und neu: der „Crazy Dancer“.

Die Preise fürs Fahren und Futtern seien größtenteils gleich geblieben, so Abendroth, aber hier und da hätten auch die Schausteller ihre Preise anziehen müssen. Zu stark seien die Einkaufspreise für bestimmte Lebensmittel gestiegen. Das Angebot, was gestern galt, sei heute schon wieder hinfällig: „Meine Erdbeeren sind innerhalb eines Tages pro Schale einen Euro teurer geworden. Pro Palette sind das gut 50 Euro mehr“, erzählt der Schausteller-Chef. Auch die Schokolade zum Ummanteln sei gut 40 Prozent teurer geworden.

Drei Schausteller werkeln an ihrer Bude auf der Allerheiligenkirmes in Recklinghausen-Süd
Die letzten Handgriffe werden getan, bevor an dieser Bude ab dem 1. November fleißig Reibekuchen und Hot Dogs gebrutzelt werden. © Jörg Gutzeit

Verlobung auf der Allerheiligenkirmes

Manche Dinge habe er aufgrund der Preissteigerungen gleich ganz aus seinem Sortiment gestrichen. So gibt es bei Richard Abendroth keine bunten, mit Liebesperlen gefüllten Rädchen mehr zu kaufen. „Ich würde mich schämen, die Preise so anzuziehen. Wir wollen Familien begrüßen, nicht verjagen.“

Und da spreche er auch für seine Schausteller-Kolleginnen und -Kollegen. Alle freuen sich auf die Allerheiligenkirmes und schätzen die kleine Stadtteilkirmes sehr. „Recklinghausen leuchtet auch im Süden“, so Abendroth. Deshalb sei ihm auch viel daran gelegen, dass die Kirmes der Südstadt noch lange erhalten bleibt.

Bianka und Uwe Eusterfeldhaus mit Hündin Luna vor dem Autoscooter auf der Allerheiligenkirmes
Vor 19 Jahren bekam Bianka Eusterfeldhaus von ihrem Uwe auf der Allerheiligenkirmes einen Heiratsantrag. Seitdem haben die Süder eine enge Bindung zu dem Rummel vor ihrer Haustür. © Jörg Gutzeit

Das unterschreiben sogar die Anwohner am Körnerplatz. Dabei sollte man meinen, der Lärm, den die Kirmes mit sich bringt, würde stören. „Ganz im Gegenteil, wir freuen uns jedes Jahr aufs Neue“, sagt Anwohnerin Bianka Eusterfeldhaus. Für sie und ihren Mann sei die Kirmes ein ganz besonderes Fest, denn: Vor 19 Jahren haben Bianka und Uwe Eusterfeldhaus sich an der Schießbude auf der Allerheiligenkirmes verlobt. „Das verbindet uns bis heute ganz eng mit den Schaustellern“, sind sich beide einig.

Bis Sonntag, 5. November, gastiert die Allerheiligenkirmes am Körnerplatz. Mit Ausnahme von Allerheiligen hat der Rummel von 14 bis 22 Uhr geöffnet. Aufgrund des stillen Feiertages ist der Kirmesbesuch am Eröffnungstag nur von 18 bis 22 Uhr möglich.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 01. November 2023.

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