Bohrungen auf der Maybacher Heide Stadt Recklinghausen will Problemen auf den Grund gehen

Bohrungen auf der Maybacher Heide: Stadt will Probleme ergründen
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Denn manchmal hilft Meckern eben doch: Anwohner Uli Rode hatte unlängst darüber geklagt, dass das inzwischen gut elf Jahre Wohngebiet zur „baumlosen Steppe“ zu verkommen droht, und zu seiner Unterstützung hatte er auch noch die Baumschutzgruppe Vest an seine Seite geholt (wir berichteten). Die Stadt hatte jedenfalls genau hingehört, zumal den Verantwortlichen in der Verwaltung schon selbst längst klar war, dass auf dem Areal der einstigen „Preston Barracks“ nicht alles so grünt, wie es grünen soll.

Sicher ist, dass viele der gepflanzten Bäume wieder eingegangen sind, und ob es nun 50 Prozent (Uli Rode) oder nur 37 Prozent (Stefan Klinger/KSR), ist letztlich auch egal: Bei der Suche nach den Ursachen fischte man weitgehend im Trüben. Doch das soll sich jetzt ändern.

Bohrungen auf der Maybacher Heide in Recklinghausen aus der Nähe.
So sehen die Bohrungen aus der Nähe aus. © Stadt RE

Deshalb wurde jetzt ein Ingenieur-Büro damit beauftragt, auf der Maybacher Heide geologische Untersuchungen durchzuführen. Dabei sollen an sechs Standorten Bodenproben aus einer Tiefe von bis zu drei Metern entnommen werden. Diese werden anschließend im Labor untersucht und sollen im Idealfall voraussichtlich Anfang September Gewissheit bringen, wie man dort künftig sinnvoll vorgehen kann.

Denn tatsächlich hat die Stadt in der Vergangenheit einiges probiert – allerdings blieb das zumeist glücklos: Alle bislang gepflanzten Baumarten, von der Mehlbeere über den Ginkgo bis hin zur Sumpfzypresse und zur Erle, entwickelten sich nicht wie erwartet. Die Stadtverwaltung hat die Vermutung aufgestellt, dass der Sauerstoffgehalt und die Staunässe in den tieferen Bodenschichten in Kombination mit Nährstoffmangel zu schlechten Bedingungen bei den Pflanzen führen. Entsprechend gilt die Maybacher Heide aus ökologischer Sicht als ausgesprochen anspruchsvoller Standort.