Recklinghäuser lebt seinen Musik-Traum Vito Schröder (25) mit ersten Songs in den Charts

Vito Schröder (25) landet mit ersten Songs in den Charts
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Es könnte gerade nicht besser für Vito Schröder laufen. Erst seit 2022 ist der 25-jährige Recklinghäuser in der Musikproduktion unterwegs. Seitdem vergeht kein Tag, an dem er nicht am Laptop sitzt, um an neuen Songs im Bereich Hip-Hop, Pop und Indie zu tüfteln. Mit großem Erfolg. „Vrancis“, so sein Künstlername, arbeitet längst mit namhaften Größen aus der Hip-Hop-Szene, zuletzt landeten zwei seiner Songs sogar auf Platz 3 in den deutschen Charts.

Mit dem Musik-Virus infiziert wurde Vito Schröder schon als Kind. Vater Jürgen war nicht nur DJ im Flexi, sondern machte auch selbst in jeder freien Minute Musik, spielte unter anderem mit dem unvergessenen Matthes Fechner in der Band „Pink Pony in Danger“ und betreut bis heute die Rock-Pop-Akustik-Session der Altstadtschmiede. Mit fünf Jahren bekam Sohn Vito seine eigene Gitarre. Nach einer erfolgreichen Zeit an der Städtischen Musikschule wechselte er mit 15 zur E-Gitarre und nahm im elterlichen Keller mit einem Kumpel erste eigene Songs auf.

Vrancis alias Vito Schröder sitzt mit den Produzenten-Kollegen Emmo und Enchpannt in einem Musikstudio.
In den Red-Bull-Studios in Berlin: Vrancis alias Vito Schröder mit den Produzenten-Kollegen Emmo und Enchpannt bei der Arbeit. © Antonia Sprenger

Richtig in Schwung kam die Musikkarriere des Recklinghäusers dann Ende 2021, als Valentin Stoye, Produzent in den Recklinghäuser Prinz Studios, einen Gitarristen für ein kleines Projekt suchte. „Danach habe ich mir Musikprogramme besorgt, um selbst Songs zu produzieren. Das heißt, ich mache alles selber und schicke die fertige Musik an Künstler, die den Text liefern“, erklärt Vito Schröder. Nur drei Monate später hatte er seinen Vertrag als Produzent für die Prinz Studios in der Tasche. „Wir haben sofort das große Potenzial von Vrancis gesehen“, sagt Inhaber Johan Prinz. Und die Profis sollten Recht behalten.

Projekte mit Ski Aggu und 01099

Direkt der erste Song „Runnin“ für die Berliner Hip-Hop-Band „BHZ“ schaffte es auf Spotify in die Deutschrap-Playlist Modus Mio. „Das war krass, danach sind sofort neue Türen aufgegangen“, erinnert sich Vito. Rund 50 deutschsprachige Songs – mit 25 Millionen Streams – hat der junge Mann inzwischen produziert. Einmal im Monat reist er für eine Woche von Recklinghausen nach Berlin, pflegt sein Netzwerk in der Szene, trifft neue Künstler, arbeitet unter anderem im dortigen Prinz Studio. Zuletzt sind zwei seiner Songs mit dem neuen „Makko“-Album auf Platz 3 der deutschen Albumcharts gelandet.

Es läuft weiter gut für „Vrancis“. Schon jetzt kann er von seiner Musik leben. Vater Jürgen Schröder ist stolz wie Bolle, dass Vito seinen Weg gefunden hat. Anfang 2024 hat der junge Produzent die Weichen für die nächste Karriere-Phase gestellt: Er hat seinen Verlagsdeal bei der „Edition Prinz Artists Publishing“ unterschrieben, die die Prinz Studios gemeinsam mit den Bamboo Artists aus Berlin gegründet haben. „Die Bamboo Artists mischen ganz vorne mit auf dem Markt, die Kollegen betreuen erfolgreiche Hip-Hop-Künstler wie ,Ski Aggu‘ – sein Hit ,Friesenjung‘ lief im letzten Sommer rauf und runter – und ,01099‘“, erklärt Johan Prinz. Gemeinsam mit den großen Bamboo-Künstlern hat Vito Schröder gerade eine intensive Arbeitszeit in einem Songwriting-Camp auf Fuerteventura erlebt.

Sechs junge Musikproduzenten.
Nach dem Vertragsabschluss in Berlin: Vrancis (3.v.l.) mit Leander Kirschner (Bamboo), Johan Prinz, Valentin Stoye und Julian Kiefer (Prinz Studios) und Constantin Froh (Bamboo). © Antonia Sprenger

Parallel zur Arbeit als Produzent schreibt der ehemalige Petrinum-Schüler zurzeit an seiner Bachelor-Arbeit in Politikwissenschaften. „Ich wollte einen Plan B haben.“ Trotzdem habe jetzt die Musik Vorrang. „Ich habe einfach Spaß, lebe meinen Traum, will weiter gute Songs und Qualität liefern und demnächst auch mehr im Pop-Bereich ausprobieren.“ Er brauche seine Familie, die Freundin und Freunde in der Nähe, um kreativ zu sein. „Man muss nicht nach Berlin oder in andere Metropolen ziehen, auch in Recklinghausen gibt es gute Leute, auch hier entsteht und blüht Kultur“, sagt Vito Schröder.