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Prozessbetrug: FC Overberge stellt nächste Strafanzeige gegen Ex-Trainer
Fußball
Der FC Overberge bleibt hart. In der nächsten Runde gegen seinen ehemaligen Trainer, der 2.700 Euro zurückzahlen soll, stellt der Verein die nächste Strafanzeige.
Der FC Overberge beschreitet den Klageweg. Rund 2.700 Euro fordert der Verein von seinem ehemaligen Trainer zurück. Der erste Termin vor Gericht war bereits, der Prozess wurde vertagt. Der FC geht jetzt einen Schritt weiter und stellt die nächste Strafanzeige gegen seinen ehemaligen Coach.
Der damalige Trainer hatte im Namen des Vereins Trikots, Trainingsanzüge und Shirts im Gesamtwert von 6.124 Euro für Spieler und Verein geordert. Das entsprechende Geld wurde unter den Spielern eingesammelt, aber wohl nicht komplett zurückgezahlt. Rund 2.700 Euro stehen noch aus, heißt es seitens des Vereins. Und das soll der Trainer auch mit seiner Unterschrift bestätigt haben.
Signatur wird auf ihre Richtigkeit überprüft
In der ersten Gerichtsverhandlung ließ der Übungsleiter aber durch seinen Rechtsanwalt mitteilen, dass er diese Unterschrift nie geleistet habe. Die Signatur soll nun mittels grafologischem Gutachten auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Denn die sogenannte „Paraphe“ des Beklagten liegt auf einem Mitgliedsantrag, einer Datenschutzerklärung und einer Vereinbarung vor, auf der er offenbar bestätigt, dass noch 2.700 Euro ausstehen.

Rechtsanwalt Andreas Habbes aus Kamen hat jetzt Strafanzeige wegen Prozessbetrugs gegen den ehemaligen Overberger Trainer gestellt. © Archiv
Der FC Overberge geht von der Richtigkeit der Unterschrift aus. Rechtsanwalt Andreas Habbes bestätigt nochmals, dass der Ex-Trainer die Vereinbarung im Beisein der Vorstandsmitglieder sowie nun auch eines neutralen Zeugen getätigt habe. „Wir können es beweisen, dass er unterschrieben hat. Er hat glatt gelogen, das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten.“
Neuer Zeuge gehört nicht dem Vorstand des FC Overberge an
Und gerade deshalb hat Rechtsanwalt Habbes jetzt nochmals Strafanzeige wegen Prozessbetrugs gestellt. Er begründet: „Der Trainer hat einen Mitgliedsantrag unterschrieben. Diese Unterschrift ähnelt der Vereinbarung, in der er zugibt, dass noch 2.700 Euro fehlen. Und es gibt einen Zeugen, der nicht dem geschäftsführenden Vorstand des FC Overberge angehört. “
Der ehemalige Trainer hat seither nie wieder Kontakt zum Verein aufgenommen, um die Vorwürfe aus der Welt zu schaffen oder einen eventuellen Lösungsweg zu finden. Wie Vorsitzender Michael Puszcz in der ersten Gerichtsverhandlung erklärte, sitze der Verein zudem auf personalisierten Trikots und Trainingsanzügen von Spielern, die gar nicht mehr beim Verein seien.
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
