Nach einem erschütternden Vergewaltigungs-Drama in Herne ist ein Callcenter-Agent jetzt am Bochumer Landgericht zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.
Der 37-Jährige hatte vor der 1. Strafkammer eingeräumt, am 6. Juni 2022 eine Prostituierte am Rande eines Hausbesuches stundenlang gefoltert, gequält und vergewaltigt zu haben.
Zugedröhnt mit Kokain und Alkohol
Der Freier war zum Zeitpunkt der Gewalt-Übergriffe zugedröhnt mit Kokain und Alkohol (mehr als 2,3 Promille) und hatte deswegen vor Gericht auf Erinnerungslücken verwiesen.
Dass das Geschehen in seiner ehemaligen Wohnung unweit vom Hauptbahnhof Wanne-Eickel genauso dramatisch abgelaufen sein kann, wie es die Prostituierte bei der Polizei berichtet hatte, wollte der 37-Jährige aber offenbar dann doch gar nicht bestreiten.
Opfer musste sich in Scherben legen
Der Angeklagte soll die Frau unmittelbar nach ihrer Ankunft mit einem langen Brotmesser bedroht, ihr mit einem Verlängerungskabel die Hände auf den Rücken gefesselt, das andere Kabelende um den Hals gelegt und zugezogen haben.
Dann soll der 37-Jährige der Frau Bargeld und Schlüssel aus ihrer Handtasche geraubt, ihr immer wieder ins Gesicht geschlagen, sie bis an den Rand der Bewusstlosigkeit gewürgt und sie mehrmals sexuell misshandelt haben.
Darüber hinaus musste sich sein Opfer sogar offenbar vor ihm auf den Boden in Glasscherben legen, der Frau wurde ein flüssiges Medikament in die Augen gesprayt, immer wieder ein Messer an den Hals gehalten. Außerdem soll der 37-Jährige zwischendurch gefordert haben, dass der Zuhälter der Prostituierten als eine Art „Lösegeld“ 500 Euro vorbeibringen soll.
Festgenommen werden konnte der Herner nach einem missglückten Fluchtversuch mit dem Pkw der Prostituierten an einer Tankstelle.
Neben der Gefängnisstrafe ordneten die Bochumer Richter auch an, dass der 37-Jährige einen Teil der Haftstrafe in einer geschlossenen Entzugs-Klinik verbüßen kann.
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