Polizei erschießt Mann in Recklinghausen 33-Jähriger von drei Kugeln getroffen – Bodycam wird ausgewertet

Messerangreifer bei Polizeieinsatz erschossen
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Update 30.8., 13.43 Uhr
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen geht die Staatsanwaltschaft Bochum davon aus, dass die Schüsse auf den 33-jährigen Mann von zwei Polizeibeamten abgegeben wurden. Im Zuge der Ermittlungen werde auch die Aufzeichnung der Bodycam einer der Einsatzkräfte ausgewertet, heißt es auf Nachfrage.

Update 30.8., 12.39 Uhr
Staatsanwaltschaft Bochum und Polizei Dortmund haben am Freitag (30.8.) eine weitere Pressemitteilung zu den tödlichen Schüssen in Suderwich am Mittwochabend (28.8.) herausgegeben. Demnach haben Polizisten bei dem Einsatz am Hochfeld „mindestens fünf Schüsse“ abgegeben. Drei Projektile sollen den 33-jährigen Deutschen getroffen haben. Dies habe die Rechtsmedizin bei der Obduktion am Donnerstag festgestellt. Wo die Kugeln den Körper des Mannes trafen, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag nicht mit.

Darüber hinaus gebe es Hinweise, dass der 33-Jährige kurz vor dem Eintreffen der alarmierten Beamten versucht habe, sich das Leben zu nehmen. Für Rückfragen war der ermittelnde Staatsanwalt am Freitagmittag zunächst nicht zu erreichen. Nach Informationen unserer Redaktion hatte es einen Familienstreit in dem Mehrfamilienhaus gegeben. Der 33-Jährige soll ein Messer bei sich gehabt haben und in dem Haus nach Angaben der Polizei „randaliert“ haben. Schließlich habe es eine „Bedrohungssituation für die Einsatzkräfte“ gegeben. Dann fielen die tödlichen Schüsse. Die Ermittlungen dauern an.

Update 30.8., 9.46 Uhr
Auf Anfrage äußert sich der ermittelnde Staatsanwalt zur Nationalität des erschossenen 33-Jährigen. Der Mann war demnach deutscher Staatsangehöriger. Zudem kündigt die Staatsanwaltschaft für Freitag (30.8.) eine Pressemitteilung an, in der sie sich gemeinsam mit der Polizei Dortmund weiter zu dem tödlichen Polizeieinsatz an der Straße Hochfeld in Recklinghausen-Suderwich äußern will.

Update 29.8., 15.37 Uhr
Der tödlich verlaufene Polizeieinsatz in Recklinghausen am Mittwochabend (28.8.) wirft drängende Fragen auf. Wie konnte es so weit kommen, dass am Ende ein Mensch tot war? Wie genau sah die von der Polizei erwähnte Bedrohungslage durch den 33-Jährigen aus? Er soll ein Messer bei sich getragen haben und zuvor in dem Mehrfamilienhaus am Hochfeld randaliert haben. Es gab nach Informationen unserer Redaktion einen Familienstreit. Offiziell bestätigt ist all dies nicht. Ebenso wenig gibt es eine Antwort auf die Frage, ob ein Schuss oder mehrere abgegeben wurden und wo der Mann getroffen wurde.

Polizeiwagen und Absperrband auf einer Straße in Recklinghausen.
Die dramatischen Ereignisse trugen sich am Rande Suderwichs zu. © 7aktuell.de/Dean Klassen

Update 29.8., 14.10 Uhr

Nach Angaben der Polizei Dortmund sollte der Leichnam des erschossenen 33-Jährigen am Donnerstag (29.8.) in der Rechtsmedizin obduziert werden. Unklar ist derzeit, ob es am Donnerstag noch eine offizielle Stellungnahme der nach dem tödlichen Polizeieinsatz in Suderwich ermittelnden Staatsanwaltschaft Bochum geben wird.

Update 29.8., 8.04 Uhr

Bei dem tödlichen Polizeieinsatz in einem Mehrfamilienhaus in Suderwich spielten sich am Mittwochabend (28.8.) dramatische Szenen ab. Ein 33-jähriger Mann wurde von der Polizei erschossen. Unser Reporter vor Ort berichtet, dass eine Frau draußen vor dem Haus zusammengebrochen sei. Sie musste von Einsatzkräften versorgt werden. Möglicherweise handelte es sich um eine Angehörige des tödlich getroffenen Mannes. Ein Familienstreit soll der Anlass für den Polizeieinsatz gewesen sein. Demnach war von einem randalierenden Mann die Rede, der mit einem Messer bewaffnet gewesen sein soll. Mit weiteren offiziellen Informationen ist im Laufe des Tages zu rechnen.

So berichteten wir bisher

Bei einem Polizeieinsatz am Mittwochabend (28.8.) in Recklinghausen sind Schüsse gefallen. Eine mit einem Messer bewaffnete Person wurde tödlich getroffen.

Der dramatische Einsatz ereignete sich an der Straße Hochfeld im Stadtteil Suderwich. Dort soll ein 33-jähriger Mann gegen 18 Uhr randaliert haben. Nach Informationen unserer Redaktion gab es eine familiäre Auseinandersetzung.

Die Polizei berichtet, der Mann habe ein Messer bei sich getragen. Mit der Waffe soll er schließlich die Einsatzkräfte bedroht haben. Dann fielen Schüsse. Wie viele Schüsse die Beamten abgaben, ist derzeit nicht bekannt. Auch ist die Frage offen, ob die Schüsse aus einer Waffe oder aus mehreren Waffen abgefeuert wurden. Auch zu den weiteren Umständen oder Hintergründen des Geschehens gab es am Mittwochabend keine weiteren Informationen. Die Polizei Dortmund berichtet lediglich: „Hierbei erlitt der Mann tödliche Verletzungen.“

Die Dortmunder Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aus Neutralitätsgründen übernommen.

Der tödliche Einsatz in Suderwich war nicht der erste am Mittwoch in Recklinghausen, bei dem ein Messer eine Rolle spielte. Erst am Morgen hatte es einen großen Polizeieinsatz in Grullbad gegeben. Dort gab es bei einer Auseinandersetzung in einer Wohnung einen Verletzten. Die Tatwaffe auch hier: ein Messer.

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