Sein Job ist es, Verbrechen aufzuklären. Doch jetzt steht ein Mitarbeiter der Essener Polizei selbst im Fadenkreuz der Ermittler. Der 32-Jährige aus dem Team Spurensicherung und -auswertung soll eine Frau vergewaltigt haben. Seit Donnerstag beschäftigt der Fall das Essener Landgericht. Er bestreitet.
„Als ich die Anklage gelesen habe, bin ich aus allen Wolken gefallen“, sagte der 32-Jährige den Richtern unter Tränen. Schon vor Prozessbeginn war er mit den Nerven am Ende. Er saß minutenlang auf dem Gerichtsflur, zitterte am ganzen Körper.
„Hätte sofort aufgehört“
Es ist knapp zwei Jahre her, dass er auf einer Party eine heute 27-jährige Frau kennengelernt hat. Die beiden kamen sich näher, es gab ein erstes intimes Treffen. Doch dann kam der 6. November 2021. Diesmal endete das Schlafzimmer-Date in einem Drama. Der Angeklagte flog aus der Wohnung.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er seine Bekannte gewürgt und brutal angefasst hat. Ihre Bitte, aufzuhören, soll er ignoriert haben. Was er bestreitet. „Es kann sein, dass ich sie am Hals angefasst habe“, sagte er den Richtern. Er sei aber hundertprozentig sicher, dass zu keiner Zeit die Rede davon gewesen ist, dass er sie zu hart angefasst oder ihr Schmerzen zugefügt hat. „Sonst hätte ich sofort aufgehört.“ Der Prozess wird fortgesetzt.
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