Dramatischer Einsatz in Bergkamen: Am späten Samstagnachmittag (9.03.) haben Einsatzkräfte der Polizei einen Teil einer Siedlung in Weddinghofen abgeriegelt. Sie drangen gewaltsam in eine Wohnung ein und überwältigten zwei Männer.

SEK-Kräfte brechen Wohnung auf
Nach Kräften der Kreispolizeibehörde rückte ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei an. Die Polizisten trugen schwere Schutzausrüstung, Helme und waren alle vermummt. Sie hatten unter anderem einen Rammbock dabei, mit dem sie dann eine Wohnung aufbrachen.
Dem Vernehmen nach kam beim Eindringen in die Wohnung auch eine Blendgranate zum Einsatz. Das bestätigte die Polizei aber bisher nicht.
Streit zwischen zwei Familien
Wie Polizeisprecherin Nadine Richter am Samstagabend erläuterte, begann der Einsatz gegen 17 Uhr. Nach bisherigen Erkenntnissen gab es demnach eine Auseinandersetzung zwischen zwei rumänischen Familien. Es kam zum Streit, bei dem eine Person ein Messer gezogen haben soll. Nachbarn wählten den Notruf, woraufhin die Polizei und kurz darauf das SEK eintrafen. Man sei „mit starken Kräften“ vor Ort gewesen, so Richter.
In einer später am Abend veröffentlichten Pressemitteilung hieß es zu der Person mit dem Messer: „Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass er damit sich und andere verletzen würde.“ Beide Männer wurden vorläufig festgenommen. Polizisten brachten sie mit gefesselten Händen aus dem Mehrfamilienhaus in Streifenwagen.
Die Breslauer Straße wurde während des Einsatzes weiträumig abgesperrt. Schaulustige mussten hinter Flatterband ausharren.
Auch Rettungskräfte hatten sich am Einsatzort postiert - für den Fall, dass Verletzte zu versorgen gewesen wären. Wie Polizeisprecherin Richter bestätigte, ist bei dem Vorfall aber niemand zu Schaden gekommen.

Polizei ermittelt
Die genauen Hintergründe des Vorfalls sind noch unklar. Wie viele Menschen insgesamt in der betroffenen Wohnung leben und wie viele zum Zeitpunkt der Bedrohungslage vor Ort waren, sei noch Gegenstand von Ermittlungen, so die Polizeisprecherin.