Mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers und von Diensthunden nahm die Polizei in der Halloween-Nacht von Marl vier junge Männer und Jugendliche fest. Weitere neun junge Männer und Jugendliche wurden in Gewahrsam genommen. Manche trugen Masken und Kinnschutz.
Einer der Hauptverdächtigen ist ein 16-jähriger Deutscher aus Marl. Die weiteren Tatverdächtigen im Alter von 14 bis 25 Jahren sind deutsch-libanesischer, deutsch-türkischer, serbischer und syrischer Nationalität. Auch sie wohnen in Marl. Die Polizei ließ sie wieder frei und übergab sie ihren Eltern. Sie leitete Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung ein. Illegale Böller und Drogen wurden sichergestellt. Nun wertet die Polizei Videos aus.

Innenminister Reul fassungslos
„Diese Randalierer wollten bewusst Einsatzkräfte treffen und verletzen“, sagte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen, die vor Ort war. „Das macht mich wütend. Diese hinterhältigen Angriffe kamen aus dunklen Ecken, in die sich die Täter dann wieder zurückgezogen haben. Ich bin erleichtert, dass bei diesen Angriffen niemand zu Schaden gekommen ist.“
Innenminister Herbert Reul zeigte sich nach den Vorfällen von Marl ebenfalls fassungslos: „Gut, dass die Polizei konsequent durchgegriffen hat. Wer Einsatzkräfte attackiert, muss identifiziert, konsequent angezeigt werden und die volle Härte des Rechtsstaates zurückbekommen!“
Die Polizei kündigte am Freitagmorgen umfassende Untersuchungen an, um die Ereignisse der Halloween-Nacht aufzuklären. Polizeisprecherin Ramona Hörst: „Unsere Kollegen sind fassungslos, mit welcher Vehemenz versucht wurde, Einsatzkräfte zu verletzen.“
Bürgermeister Werner Arndt wollte sich vor Ort ein Bild von der Lage machen. „So ein Ausmaß in der Form habe ich nicht erwartet“, sagte er. Und: „Ich sehe das als Attacke gegen diesen Staat.“
Etwa 80 Jugendliche und Heranwachsende hatten sich am Halloween-Abend in Marl versammelt. Auch im Vorjahr war es dort schon zu Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei hatte deshalb Videobeobachtung und Präsenz angekündigt. Diesmal flogen Pyro-Fackeln und Böller auf Polizisten. Verletzt wurde niemand.