Nikolaus Christoforidis, (52) wusste schon früh, was er einmal werden wollte. „Ich habe mit 13 Jahren angefangen, in der Taverne meines Onkels in Griechenland zu arbeiten. Morgens habe ich ihm in der Küche bei den Vorbereitungen geholfen, abends habe ich gekellnert. Die Mutter meines Onkels war schon eine alte Oma, stand aber immer noch am Grill“, erzählt der Mann, den seine Gäste nur „Niko“ nennen. Niko ist Chef im Restaurant mit dem durchaus ungewöhnlichen Namen „Plaka zur Waldschänke“.
Leben, Liebe und das perfekte Lammfilet: Küchenchef Niko im Video
Als Niko vor fünf Jahren die Chance hatte, die Waldschänke der Familie Grundhöfer in Overberge zu pachten, griff er zu. So kam es zum ungewohnlichen Namen „Plaka zur Waldschänke“. Den Umzug aus der Kamener Innenstadt ins ländliche Overberge hat Niko nie bereut. Seine Stammgäste zogen einfach mit um.
Doch auch bei denjenigen Gästen, die eigentlich wegen der guten alten „Waldschänke“ gekommen sind und der griechischen Küche vielleicht weniger zugeneigt sind, zeigt Niko sich flexibel: „Wenn eine Familie kommt, um hier zu essen, gibt es schon mal jemanden, der die griechische Küche nicht so mag. Der bekommt dann hier auch ein Jägerschnitzel. Die habe ich extra für die alten Stammgäste auf die Karten genommen“, erklärt er lächelnd.
Die Arbeitstage sind lang: „Morgens bringe ich unsere kleine Tochter in die Schule und fahre sofort weiter zum Einkaufen. Wenn ich dann wieder im Lokal bin, gibt es in der Küche immer etwas zu tun. Fleisch marinieren, Tsatsiki und Soßen herstellen, Salate und Gemüse vorbereiten – das alles braucht Zeit.“ Jede Woche stellt der sympathische Koch aus rund 10 Weißkohlköpfen den Krautsalat selbst her. Immerhin 25 Kilogramm.
Zicklein aus dem Backofen für besondere Anlässe
Nach seinen eigenen kulinarischen Vorlieben gefragt, ist Niko zurückhaltend. Allerdings gibt es einen ultimativen Favoriten, den er nur zu ganz besonderen Anlässen serviert: „Das ist ein Zicklein, im Ganzen im Backofen zubereitet, schon sehr lecker.“ Und kein besonderes Gericht wäre komplett ohne das passende Getränk: Niko liebt Wein und den traditionellen griechischen Tresterbrand Tsipouro. Dann lacht er: „Am liebsten mag ich allerdings den Schnaps meines Vaters.“
Und wenn er selbst essen geht? „Dann geh ich zum Italiener – Pizza essen“, lacht der grundsympathische 52-Jährige noch einmal aus voller Seele. Was er liebt, aber nie serviert: Frische, scharfe Peperoni, sogenannte Habaneros, seine große Schwäche. Zu fast jedem Gericht genießt er die höllische Schärfe dieser kleinen Schoten, die er allerdings seinen Gästen in dieser Form nicht anbietet. „Das wäre Körperverletzung.“
Ein Video mit dem Küchenchef sehen Sie auf hellwegeranzeiger.de/bergkamen
