Eine Stadt in NRW will mit einem ungewöhnlichen Pilotprojekt die Verbreitung des Eichenprozessionsspinners stoppen. Die Stadt Bochum testet eine Methode gegen die Gift-Raupen, zunächst auf dem Friedhof in Querenburg und der benachbarten Waldfläche. Pheromone sollen dort an den Bäumen angebracht werden, diese sollen dann die Eichenprozessionsspinner verwirren und von der Paarung abhalten.
Pheromone sind Botenstoffe, die der Kommunikation zwischen Lebewesen einer Spezies und als Signal zur Paarungsbereitschaft dienen. Die Hormone wirken artspezifisch, weshalb die Stadt Bochum keine negativen Auswirkungen auf andere Tiere erwartet. Das Überangebot der Pheromone soll dazu führen, dass die Eichenprozessionsspinner ihre Partnerinnen nicht finden und so die Fortpflanzung der Gift-Raupen verringern.
Die Aktion wird von dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW durchgeführt. Die Pheromone sollen mit Paintball-Pistolen an die Bäume geschossen werden. Zwischen Juli und September sollen sechs bis zehn biologisch abbaubare Wachskugeln mit den Duftstoffen in den Baumkronen im Querenburger Friedhof angebracht werden.
Eichenprozessionsspinner in Bochum: Pheromone gegen die Paarung
Laut der Stadt Bochum waren auf dem Friedhof in Querenburg in den vergangenen Jahren mehrere Bäume mit Nestern des Eichenprozessionsspinners befallen. Die Fläche eignet sich deshalb gut für den Test der Methode, wie die WAZ berichtet.
In den frühen Morgenstunden, während der Aktion, wird der Friedhof für Besucherinnen und Besucher geschlossen sein. Außerdem muss die Stadt für die Durchführung der Methode eine Ausnahmegenehmigung bei der Polizei beantragen. Um den Erfolg oder den Misserfolg zu kontrollieren, werden Fallen platziert. Nur in Ausnahmefällen sollen Nester abgesaugt werden, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Erste Ergebnisse der Pheromon-Methode aus den Niederlanden seien bereits erfolgversprechend.
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