Pfarrerin Maike Imort aus Unna tot Großes Charisma, menschliche Wärme, tiefe Freundschaften

Pfarrerin Maike Imort tot: Charisma, menschliche Wärme, tiefe Freundschaften
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Wer Maike Imort persönlich kennengelernt hat, spricht mit großer Hochachtung von einer Frau, deren ausgeprägt empathisches Wesen ihre Mitmenschen für sie einnahm. Ihr gesamtes Berufsleben hindurch hat die gebürtige Ostwestfälin bleibende Spuren in Unna hinterlassen.

Aufgewachsen in Bünde kam Maike Imort nach ihrem Studium der Theologie in Hamburg Anfang der 1990er-Jahre in die Kreisstadt. Nach ihrem Vikariat in der damaligen Kirchengemeinde Unna hatte sie zunächst eine Pfarrstelle in einem Sprengel des Bezirks Adventkirche inne, der seine Gottesdienste in der alten Militärkapelle oberhalb der B1 feierte.

Seit 1997 am Hansa-Berufskolleg

In einem Gottesdienst in der Stadtkirche wurde sie vom damaligen Superintendenten Alfred Buß in eine neu eingerichtete Pfarrstelle beim Hansa-Berufskolleg, damals noch Hansa-Berufsschule, eingeführt, wo sie im August 1997 ihren Dienst als Religionslehrerin antrat.

An der Schule engagierte sich Maike Imort sofort auch in außerunterrichtlichen Tätigkeitsfeldern. Maßgeblich baute sie die Beratungsarbeit für Schüler wie Lehrkräfte auf, arbeitet im schulinternen Krisenteam als Seelsorgerin mit.

Einen Schwerpunkt setzte sie sich früh mit interreligiöser Verständigung, wurde auch Beauftragte des Ev. Kirchenkreises Unna für den christlich-muslimischen Dialog. Maike Imort brachte sich fundiert ein, studierte einige Semester Islamwissenschaften und erlernte die arabische Sprache.

Nach dem „arabischen Frühling“ 2011 setzte die Theologin ihre Fähigkeiten der Traumapädagogik für die nach Unna immigrierten Flüchtlingen ein. Bei interreligiösen Feiern brachte sie Christen, Juden und Muslime zusammen.

Herzensangelegenheit war nicht nur diese interkulturelle Verständigung für die zweifache Mutter. Ihre Bereitschaft, Menschen in individuellen Krisensituationen Hilfestellung zu leisten, war im wahrsten Sinne des Wortes „vorbildlich“.

Wohlwollendes Wesen und Weitsicht

Enge Wegbegleiter wie Pfarrer Matthias Rodax bewunderten sie für ihre den Mitmenschen stets positive Zugewandtheit. Rodax vertrat seine Kollegin schließlich auch wegen einer schweren Erkrankung seit einigen Jahren.

Auch im Kollegium des Berufskollegs war Maike Imort nicht nur wegen ihrer fachlichen Kompetenzen, sondern auch aufgrund ihres wohlwollenden Wesens, ihrer Weitsicht, ihrer menschlichen Nähe und Empathiefähigkeit sowie ihres Sinns für Gerechtigkeit hoch angesehen.

Nicht ohne Grund haben sich zwischen ihr und vielen Kolleginnen und Kollegen tiefe Freundschaften entwickelt. Und ihr Wort hatte stets Gewicht, im Kollegium sowie für die Schulleitung. Maike Imort ist am 4. Januar 2024 im Alter von 63 Jahren gestorben.