Die Pizzeria Pasadena in Kamen im Restaurant-Check Italienische Küche mit Kneipen-Flair

Pasadena im Restaurant-Check: Italienischen Küche mit Kneipen-Flair
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Erst seit Anfang des Jahres geöffnet und schon ein echter Publikumsmagnet: das Restaurant Pasadena an der Weststraße 82 in Kamen. Es erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Bei einem Besuch an einem Freitagabend ist es schon gut gefüllt. Viele weitere Tische sind mit einem „Reserviert“-Schild bereits verplant.

In den ehemaligen Räumen des „82West“ hat Gastronom Musa Özer eine neue Pizzeria mitten in Kamens Innenstadt eröffnet. Wir haben das Lokal getestet – und sind überzeugt. Auch wenn noch Kleinigkeiten fehlen.

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So funktioniert der Restaurant-Check

Wir gehen ohne Ankündigung in die jeweiligen Restaurants – als ganz normale, zahlende Gäste. Wir sind keine Gastro-Experten, sondern einfach Menschen, die gerne an schönen Orten essen. Wir beschreiben die Lokale so, wie wir über sie mit Freunden und Bekannten sprechen würden – mit ihren Schwächen und Stärken.

Service und Atmosphäre

Es ist wohl ein glücklicher Zufall, dass meine Begleitung und ich ohne Reservierung noch einen Tisch bekommen haben. Der Empfang ist freundlich und persönlich. Die zwei Service-Kräfte, einer von ihnen ist Chef Musa Özer persönlich, bedienen mit viel Herzlichkeit. Auch ein gelegentlicher Scherz mit den Gästen bleibt nicht aus.

Allerdings merkten wir sehr schnell, dass sich das Team noch einspielen muss: Wer bedient welchen Tisch? Wer hat schon bestellt? Diese Fragen bleiben anfangs unter den Service-Kräften offen.

Das Interieur wirkt durchdacht: Rote Holz-Barhocker, schwarze Stühle, eine lange braune Sitzbank, hohe und niedrige Tische sowie dezente Beleuchtung sorgen für ein angenehmes und gemütliches Ambiente. Ruhige Hintergrundmusik, Bilder an den Wänden und ein blau beleuchteter Bankbereich unterstreichen das entspannte, lockere Kneipen-Feeling. Wer allerdings längere Zeit auf den Hockern ohne Lehne sitzt und zusätzlich an einem hohen Tisch isst, könnte sich etwas mehr Platz und Komfort wünschen.

Musa Özer, Betreiber des Pasadenas in Kamen, hilft auch selbst in der Bedienung von Gästen im Restaurant. Auf dem Foto hält er zwei Stühle in den Händen.
Musa Özer, Betreiber des Pasadenas in Kamen, bedient die Gäste im Restaurant auch selbst. (Archivbild) © Stefan Milk

Insgesamt bietet das Restaurant rund 30 Sitzplätze im Innenbereich und etwa 24 Plätze draußen. Da die Sitzplätze an normal großen Tischen drinnen begrenzt sind, sollten insbesondere Familien mit Kindern oder größere Gruppen vor einem Besuch reservieren. Für die besonders Kleinen scheint es allerdings keinen Kinderhochstuhl zu geben.

Zentral in der Mitte befindet sich das Herzstück des Lokals: die Bar. Im Halbkreis lädt diese mit acht weiteren Plätzen zum Sitzen und dem gelegentlichen Getränk ein. Die Küche versteckt sich hinter einer Tür, durch die die Service-Kräfte hin und her eilen. Zwischendurch blicken auch der Koch oder die Aushilfe, Musa Özers Sohn, durch die Tür.

Speisekarte im Pasadena

Die Speisekarte ist schlank gehalten und bietet dennoch genügend Auswahl. Sechs verschiedene Vorspeisen, darunter frittierte Calamari, kosten zwischen 6 Euro und 11,50 Euro. Neben Pizzabrötchen können Gäste auch zwischen acht Salaten mit unterschiedlichen Dressing-Optionen auswählen.

Bei den Hauptgerichten fällt besonders die Pizza-Auswahl ins Auge: Von der klassischen Margherita bis hin zur „Prosciutto e Rucola“ mit Parmaschinken, Pinienkernen und frischen Cherrytomaten reicht das Angebot. Preise: zwischen 9 Euro und 14,50 Euro – viele Sorten sind auch als Familienpizza erhältlich.

Auch Pasta-Freunde kommen auf ihre Kosten: Spaghetti Bolognese oder Thunfisch-Pasta – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Gewählt werden kann zwischen verschiedenen Nudelsorten. Die Preise liegen zwischen 9,50 Euro und 14,50 Euro.

In einem kleinen schwarzen Körbchen werden zu den Getränken als auch nochmal den Hauptspeisen jeweils vier Pizzabrötchen serviert. Dazu kommt eine selbstgemachte Kräuterbutter in einer kleinen weißen Schale.
In einem kleinen schwarzen Körbchen werden zu den Getränken als auch nochmal zu den Hauptspeisen jeweils vier Pizzabrötchen mit selbstgemachter Kräuterbutter serviert. © Laura Sobczyk

Vegetarische Gerichte sind vorhanden. Vegane Optionen sind dagegen nicht direkt auf der Karte zu finden. Wer gezielt nachfragt, bekommt aber kreative Alternativen: Eine Pizza oder ein Salat ohne tierische Produkte lässt sich individuell zusammenstellen, wie Özer nach unserem Test-Essen im Gespräch erklärt.

Kindermenüs gibt es nicht – ebenso wenig wie Desserts. Letztere wurden laut Özer ursprünglich angeboten, unter anderem ein selbstgemachtes Tiramisu seiner Frau. Doch die Nachfrage blieb aus. „Die Gerichte sind zu deftig, sodass kaum jemand am Ende noch ein Dessert bestellt hat. Am Ende der Woche ist immer zu viel übrig geblieben“, so Musa Özer.

Speisen im Test: Pasta überzeugt

Schon beim Eintreten wurde uns gesagt, dass es mit dem Essen länger dauern würde. Wir bestellten erst einmal eine Sprite und ein Wasser. Beides wurde nach etwa zehn Minuten gebracht. Dazu kamen vier kleine Pizzabrötchen mit Kräuterbutter.

Die Kräuterbutter war leicht, locker und hatte eine gute Menge an Knoblauch. Allerdings war nur eines der Pizzabrötchen leicht warm, die anderen drei leider etwas härter.

Drei Ciabatta-Scheiben belegt mit Tomaten, Basilikum und geriebenem Käse werden auf einem weißen Teller als Bruschetta serviert.
Etwas ungewöhnlich: Auf den Bruschetta-Scheiben ist neben Tomaten und Basilikum auch geriebener Käse zu finden. © Laura Sobczyk

Kurz danach begann das angekündigte Warten. Etwa 20 Minuten nach unserer Getränkebestellung wurden wir nach unserer Essensbestellung gefragt.

Die Vorspeise, die Bruschetta, wurde rund eine Stunde später serviert. Die Bruschetta besteht aus drei Scheiben Ciabatta, belegt mit süßlichen Tomaten, Basilikum und überraschenderweise geriebenem Käse – was nicht wirklich unseren Geschmack traf. Der Knoblauch war kaum spürbar, das Brot dafür schön knusprig. Insgesamt solide, aber kein Höhepunkt.

In einem tiefen Teller wurden Bandnudeln in einer sahnigen Sauce mit Lachs und Käse serviert.
Die „Salmone“-Nudeln sind ein geschmackliches Highlight. Die große Portion mit einer großzügigen Menge Lachs sättigt ordentlich. © Laura Sobczyk

Nur wenige Minuten nach der Vorspeise kamen schon unsere Hauptgerichte. Wir wählten Bandnudeln mit Lachs in Tomaten-Sahnesauce sowie eine Pizza Caprese mit frischen Tomaten und Mozzarella.

Die Pasta überzeugt auf ganzer Linie: Die cremige Sauce ist gut gewürzt, der Lachs zart und in großzügiger Menge vorhanden. Für 12,50 Euro waren die Lachsnudeln für mich ein geschmackliches Highlight.

Auch die Pizza für 12,50 Euro kann sich sehen lassen – frische Zutaten, ein luftiger Teig, lediglich die Tomatensauce hätte etwas würziger sein können. Insgesamt aber eine mehr als ordentliche Leistung. Zusätzlich zu den Hauptgerichten wurden uns nochmal Pizzabrötchen serviert, die wir allerdings nicht mehr geschafft haben.

Die Caprese-Pizza ist mit Tomatensauce, Mozzarella, frischen Tomaten und Basilikum belegt.
Auch die Caprese-Pizza kann sich sehen lassen. Lediglich die Würze der Tomatensauce hätte intensiver sein können. © Laura Sobczyk

Begleitet wird das Essen von kühlen Getränken – darunter auch frisch gezapftes Bier. Hier punktet das Pasadena mit vier verschiedenen Sorten vom Fass, darunter regionale Marken.

Flaschenbier ist ebenfalls im Angebot, ebenso wie Cocktails – auch wenn diese nicht auf der Karte stehen. „Einfach fragen“, rät Musa Özer nach unserem Test-Essen. Alles, was es für Cocktails braucht, sei vorhanden.

Für zwei Hauptgerichte, eine Vorspeise und vier Getränke zahlen wir am Ende 43,10 Euro – ein mehr als fairer Preis für ein Abendessen zu zweit. Angesichts der Qualität der Speisen und der zentralen Lage ein gutes Angebot. Zusammengefasst ist das Pasadena eine gute Mischung aus deutscher Kneipenkultur und italienischer Küche.

Stimmen im Netz

Auch im Internet zeigt sich das Pasadena beliebt: Mit 4,9 von 5 möglichen Sternen erhält das Restaurant bei Google viel Lob. Besonders hervorgehoben werden die hausgemachte Kräuterbutter, die frischen Zutaten und das freundliche Personal. Kritik gibt es kaum – wenn, dann betrifft sie eher Kleinigkeiten wie das Fehlen von Cocktails, die aber auf Nachfrage erhältlich sind.

Musa Özer empfiehlt, abends und an Wochenenden Tische zu reservieren. Das kann man per Telefon oder direkt vor Ort selbst machen. Die zentrale Lage mitten in Kamens Innenstadt sorgt für Laufkundschaft – und gute Erreichbarkeit, ob zu Fuß, mit Bus oder Bahn. Parkplätze direkt am Restaurant gibt es nicht, dafür sind mehrere öffentliche, teils kostenlose Stellflächen nur wenige Gehminuten entfernt.

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Pasadena Kontaktdaten

Adresse: Weststraße 82, 59174 Kamen

Reservierungsmöglichkeiten: per Telefon oder vor Ort

Telefonnummer: (02307) 9104339

Bezahlung: nur Bargeld (Ab dem 29. April sollen laut des Betreibers Kartenzahlung und Rechnungsausstellung möglich sein.)

Öffnungszeiten:

Montag: Ruhetag

Dienstag bis Freitag: 12 - 23 Uhr

Samstag: 16 - 23 Uhr

Sonn- und Feiertag: 16 - 22.30 Uhr