
© Jörg Gutzeit (Archiv)
Palmkirmes 2022? Schaustellerin Manuela Deh gibt sich optimistisch
Entscheidung im März
Findet die Palmkirmes nach zwei Jahren Zwangspause in diesem Frühjahr wieder statt? Die Stadt kündigt eine Entscheidung für Anfang März an. Im Hintergrund laufen die Vorbereitungen schon.
Die Recklinghäuser Schaustellerin Manuela Deh gibt sich optimistisch. In diesem Jahr werde man die Palmkirmes „nicht fallen lassen“. Es werde kein drittes Corona-Aus in Folge geben. Die Frage sei vermutlich eher, unter welchen Bedingungen der Rummel stattfinden werde. 2020 und 2021 ist die mit Abstand größte Frühjahrskirmes der Region wegen der Pandemielage abgesagt worden. 2022 soll alles anders werden und somit zumindest ein bisschen wie früher.
Manuela Deh hat die Gas- und Elektro-Installationen ihrer Schank- und Imbissbetriebe im Winterquartier am Süder Neumarkt schon von Fachbetrieben abnehmen lassen. So wie jedes Jahr. „Wir stehen gut im Strumpf“, sagt die Inhaberin und verbreitet Optimismus. Eigentlich könne sie jetzt kommen, die Palmkirmes.
Ob sich Karussells und Mandelöfen tatsächlich vom 1. bis 10. April auf dem Saatbruchgelände drehen werden, ist allerdings noch nicht klar. Die Stadt als Veranstalterin kündigt eine Entscheidung für Anfang März an. Noch ist der Veranstaltungskalender auf der Webseite der Kirmes leer. Und so hat auch Manuela Deh bisher erst eine lose Zusage, ihre Buden zur Palmkirmes aufbauen zu dürfen.
Doch den Schaustellern läuft die Zeit davon. „Ein knapper Monat Vorbereitung ist zu wenig“, weiß Richard Abendroth. Der Vorsitzende des Recklinghäuser Schaustellervereins sagt: „Wir müssen Plakate frühzeitig in den Druck geben und Werbung bestellen.“ Auch das Bestellen des Materials geschehe mit deutlich mehr Vorlauf. Und so haben die Vorbereitungen für die Palmkirmes bereits im Hintergrund begonnen. Anders gehe es nicht. Allerdings trügen die Schausteller ein finanzielles Risiko, falls die Palmkirmes aufgrund des Infektionsgeschehens doch ganz abgesagt werden sollte. Aber daran glaubt auch der Vereinsvorsitzende nicht. „Wir haben Glück“, sagt Richard Abendroth, „dass wir in diesem Jahr relativ spät mit der Palmkirmes dran sind. Das ist eine gute Voraussetzung.“
Testlauf Mitte März in Datteln
Einen ersten Testlauf für die Schausteller soll es vom 11. bis 14. März auf der Dattelner Frühjahrskirmes geben. Dort sind die Verträge bereits geschlossen. Vom 24. bis 27. März folgt die „City-Kirmes“ in Herne. Und dann könnte sie schon starten, die Palmkirmes. Zwei Schausteller werden allerdings auf keinen Fall mehr dabei sein. Der Schwerter Hans Otto Schäfer und Gerd Weber aus Duisburg sind im Januar verstorben. Gerd Weber wurde 83 Jahre alt. Er war viele Jahre mit seiner „Enzian-Stube“ auf dem Platz vertreten. Hans Otto Schäfer, sagt Richard Abendroth, „hat die Palmkirmes mit seinen Fahrgeschäften über Jahrzehnte geprägt und attraktiver gemacht.“ Zu seinem Familienbetrieb gehört unter anderem das „Shake & roll“. Den Betrieb führt Webers Sohn weiter. In diesem Jahr auch gerne wieder einmal auf der Palmkirmes.
Ist davon überzeugt, dass das Leben selbst die besten und bewegendsten Geschichten liefert. Man müsse nur aufmerksam zuhören, beobachten und die richtigen Fragen stellen. Glaubt immer noch, dass es eine gute Idee ist, jenseits der 40 Handball zu spielen. Ist in der Region gerne mit dem Rad unterwegs. Dortmunder Junge, verheiratet, Vater von zwei Söhnen.