Oscar-Filme 2022: Wo kann man die Nominierten sehen?

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Oscar-Filme 2022: Wo kann man die Nominierten sehen?

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Ende März wird wieder der wichtigste Filmpreis der Welt verliehen. Nominiert sind die besten Streifen aus dem vergangenen Jahr. Doch welche Filme davon kann man schon in Deutschland sehen?

von Christopher Filipecki

NRW

, 21.02.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 5 min

Wer in der Nacht vom 27. auf den 28.3. beim Oscar-Wettspiel gegen seine Freunde gute Karten haben möchte, sollte zumindest einige der Top-Favoriten vorab gesehen haben.

Wir listen auf, ab wann und wo es sie zu sehen gibt. Sämtliche Filme sind mindestens in einer der Hauptkategorien nominiert (Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch / adaptiertes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin):

The Power of the Dog

12 Nominierungen, u.a. Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller, Bestes adaptiertes Drehbuch

Die Golden Globes, die nach den Oscars als äußerst wichtiger Filmpreis gelten und häufig eine gute Prognose für den Goldjungen darstellen, wurden bereits am 9.1. verliehen. Geht man nach ihnen, ist „The Power of the Dog“ mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle der Topfavorit.

In dem Film geht es um die ungleichen Brüder Phil und George, die gemeinsam eine Ranch besitzen und nicht mehr gut miteinander harmonieren. Neben den Hauptpreisen als „Bester Film: Drama“ und für die beste Regie gewann „The Power of the Dog“ auch in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ einen Golden Globe.

Zu sehen: auf Netflix

Dune

10 Nominierungen, u.a. Bester Film, Bestes adaptiertes Drehbuch

Eine Vorlage, die jahrelang als nicht verfilmbar galt. Zwar probierte sich David Lynch schon an dem Mammutwerk „Der Wüstenplanet“, war aber nur mittelprächtig erfolgreich. Der visionäre Regisseur Denis Villeneuve hat‘s nun nochmal gewagt und voll ins Schwarze getroffen.

„Dune“ wird sehr wahrscheinlich in den Hauptkategorien keine Chance haben, dafür aber alle Technikpreise abräumen. Zurecht. Sollte man unbedingt auf einem großen Bildschirm mit gutem Sound schauen.

Zu sehen: auf Sky Ticket / Sky Go, im Heimkino (DVD/Blu-Ray, Amazon Prime gegen Leihgebühr)

Belfast

7 Nominierungen, u.a. Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch

Regisseur Kenneth Branagh ist Nordire und kennt die gesellschaftspolitischen Spannungen aus seiner Kindheit. „Belfast“ ist somit ein Stück Autobiografie.

Inhaltlich geht es um den neunjährigen Film- und Fernsehfan Buddy, der probiert, seine Kindheit so schön wie möglich zu gestalten, auch wenn um ihn herum vieles eskaliert. Der Drehbuch-Oscar wäre möglich.

Zu sehen: im Kino ab dem 24.2.

West Side Story

7 Nominierungen, u.a. Bester Film, Beste Regie

Gab‘s das nicht schon mal? Oh ja, sogar nicht nur einmal. „West Side Story“ ist ein wahrer Musicalklassiker, sowohl auf den Bühnen der Welt als auch auf den Bildschirmen. Bei den Oscars vor genau 60 Jahren hagelte es nur so vor Auszeichnungen - gleich zehnmal konnte man gewinnen.

Zwar saß mit Steven Spielberg bei der Neuverfilmung eine absolute Legende auf dem Regiestuhl - dennoch wird es für viele Trophäen nicht reichen. Bei den Golden Globes gewann er die Hauptkategorie „Bester Film: Komödie/Musical“

Zu sehen: im Kino seit dem 9.12., im Heimkino ab dem 10.3.

King Richard

6 Nominierungen, u.a. Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Bestes Originaldrehbuch

Will Smith ist mittlerweile Mitte 50, aber immer noch einer der beliebtesten Schauspieler. Er ist als „Bester Hauptdarsteller“ in dem Sportler-Biopic „King Richard“ nominiert. Darin spielt er den Vater der beiden Tennislegenden Venus und Serena Williams, die er mit strenger, aber dennoch empathischer Hand zum Erfolg bringen möchte.

Zu sehen: im Kino ab dem 24.2.

Don‘t Look Up

4 Nominierungen, u.a. Bester Film, Bestes Originaldrehbuch

Was wäre, wenn die Wissenschaftler sich alle einig sind, aber keiner zuhört? Wenn jeder zu einem hochbrisanten Thema, was alle betrifft, eine eigene Meinung hat? Kommt Ihnen bekannt vor?

Genau darum geht es auch in „Don‘t Look Up“. Der hochkarätig besetzte Film (u.a. Leonardo DiCaprio, Jennifer Lawrence, Meryl Streep) zeigt ein gespaltenes Amerika. Die einen fürchten sich vor dem Kometen, der schon in wenigen Monaten auf die Erde fällt und sie zerstört - die anderen verdrängen es geschickt und spielen es herunter.

Zu sehen: auf Netflix

Drive My Car

4 Nominierungen, u.a. Bester Film, Beste Regie, Bestes adaptiertes Drehbuch

Asiatische Filme sind einfach im Trend! Nachdem 2020 der südkoreanische „Parasite“ als erster internationaler Film den Hauptpreis bei den Oscars gewinnen konnte, stehen nun die Sterne für den drei Stunden langen „Drive My Car“ aus Japan gar nicht so schlecht.

Die Story beruht auf einer Kurzgeschichte des berühmten Autoren Haruki Murakami. „Drive My Car“ ist der Film, der von sämtlichen Nominierten vorab die besten Kritiken bekam.

Zu sehen: im Kino seit dem 23.12.

Nightmare Alley

4 Nominierungen, u.a. Bester Film

Guillermo del Toro gelang mit seinem letzten Werk „Shape of Water“ ein Volltreffer. Der gewann nämlich 2018 sowohl als „Bester Film“ als auch in der Regie. Dafür wird es dieses Jahr nicht reichen.

Dennoch ist der Psychothriller, der sich um den Jahrmarkt-Schwindler Stan (gespielt von Bradley Cooper) dreht, optisch berauschend und sehenswert.

Zu sehen: im Kino seit dem 20.1.

Being the Ricardos

3 Nominierungen, u.a. Bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin

„I Love Lucy“ ist die Urgroßmutter aller Sitcoms. In den 50ern war sie das absolute Muss auf den amerikanischen Fernsehschirmen. „Being the Ricardos“ zeigt, dass es hinter den Kulissen nicht immer so harmonisch-lustig ablief wie vor den Kameras.

Nicole Kidman und Javier Bardem liefern sich als privates wie berufliches Pärchen einen wahren Schlagabtausch. Alle drei Oscar-Nominierungen gingen an Darsteller.

Zu sehen: auf Amazon Prime

Coda

3 Nominierungen, u.a. Bester Film, Bestes adaptiertes Drehbuch

„Coda“ steht für „Child of deaf adults“, also ein Kind gehörloser Eltern. Ruby ist 17 und eines dieser Kinder. Ihr ganzes Leben dreht sich um Übersetzungen für ihre Eltern.

Der Chor ihrer Highschool bringt sie jedoch dazu, neue Talente in ihr zu entdecken, die sie plötzlich in einen großen Interessenskonflikt bringen. Feinfühliges Familiendrama über ein Thema, das oft vergessen wird.

Zu sehen: auf Apple TV+

Frau im Dunkeln

3 Nominierungen, u.a. Beste Hauptdarstellerin, Bestes adaptiertes Drehbuch

Der gleichnamige Roman von Elena Ferrante ist weltweit bekannt. Die Verfilmung wurde mit Olivia Colman stimmig besetzt.

Sie spielt eine ältere, etwas verbitterte Mutter, die sich allein eine Auszeit am Meer gönnt. Genervt wird sie jedoch von einem Mutter-Tochter-Gespann, das ihr zu viel Lärm macht. Daraufhin beginnen ihre Gedanken zu kreisen. Eine Reflexion über das eigene Leben und die Verantwortung den eigenen Kindern gegenüber.

Zu sehen: auf Netflix

Licorice Pizza

3 Nominierungen; Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch

Paul Thomas Anderson hat ein Händchen für stimmige Geschichten. Nach „Boogie Nights“, „Magnolia“, „Punch-Drunk Love“, „There Will Be Blood“ und „Der seidene Faden“ steht mit „Licorice Pizza“ der nächste große Liebling im Raum, der wieder viele begeistern wird.

Neben der Newcomerin Alana Haim in der Hauptrolle sind auch Bradley Cooper, Tom Waits und Sean Penn zu sehen. Wie sich wohl die Geschichte zwischen der 25-jährigen Alana und dem zehn Jahre jüngeren Gary entwickelt?

Zu sehen: im Kino seit dem 27.1.

Macbeth

3 Nominierungen, u.a. Bester Hauptdarsteller

Macbeth? Das von Shakespeare? Jawohl! Der in Schwarzweiß gehaltene Film holt Sympathieträger Denzel Washington vor die Linse und zeigt ihn als die legendäre Figur Lord Macbeth. Die Geschichte ist wohl hinreichend bekannt.

Neben ihm keine geringere als Francis McDormand als Lady Macbeth - McDormand gewann erst im letzten Jahr zum dritten Mal einen Oscar als „Beste Hauptdarstellerin“. Für Washington könnte es ebenfalls der dritte Goldjunge werden. Er gewann 1990 als Nebendarsteller für „Glory“ und 2002 als Hauptdarsteller für „Training Day“.

Zu sehen: auf Apple TV+

The Eyes of Tammy Faye

2 Nominierungen, u.a. Beste Hauptdarstellerin

Tammy Faye war eine christliche Sängerin und Fernsehpersönlichkeit. Ihr Mann war der skandalumwobene Fernsehprediger Jim Bakker. „The Eyes of Tammy Faye“ beleuchtet den Hintergrund und den Konflikt zwischen dem Ehepaar und der amerikanischen Gesellschaft. Gespielt wird die Hauptrolle von Jessica Chastain, die zum dritten Mal für einen Oscar nominiert ist.

Zu sehen: bisher ist in Deutschland kein Starttermin bekannt

Parallele Mütter

2 Nominierungen, u.a. Beste Hauptdarstellerin

Zwei Frauen, die in wenigen Stunden entbinden werden und sich durch Zufall auf der gleichen Krankenhausstation kennenlernen. Beide alleinstehend. Die eine überglücklich, die andere traumatisiert.

Wenige Worte und unterschiedliche Ansichten genügen, um zwischen beiden ein dickes Band bis zu ihren Geburten entstehen zu lassen. Penélope Cruz darf auf einen Oscar als Beste Hauptdarstellerin hoffen.

Zu sehen: im Kino ab dem 10.3.

Der schlimmste Mensch der Welt

2 Nominierungen, u.a. Bestes Originaldrehbuch

Neben „Drive My Car“ ist „Der schlimmste Mensch der Welt“ der einzige wichtige nicht-amerikanische Kandidat. Die norwegische Produktion zeigt die Geschichte zwischen der Buchhändlerin und Autorin Julie, die äußerst launisch ist und eine Beziehung mit dem älteren Comic-Zeichner Aksel führt.

Aksel will Kinder, Julie auf keinen Fall. Plötzlich lernt Julie auf einer Party Eivind kennen, der ähnlich tickt wie sie.

Zu sehen: im Kino ab dem 5.5.

tick, tick... Boom!

2 Nominierungen, u.a. Bester Hauptdarsteller

Lin-Manuel Miranda gilt mittlerweile als Mastermind im Musicalgenre. Sein „Hamilton“ hat Rekorde aufgestellt und wird im November erstmalig in Deutschland laufen, mit der Musik zum Disney-Film „Vaiana“ gelang ihm ein wahrer Hit und auch als Regisseur will er sich nun einen Namen machen.

In „tick, tick... Boom!“ geht es um Jon, der die Tage 30 Jahre alt wird und unsicher ist, ob er als Komponist den richtigen Job gewählt hat. Sein Durchbruch lässt nämlich immer noch auf sich warten.

Zu sehen: auf Netflix

Spencer

Eine Nominierung; Beste Hauptdarstellerin

Auch fast 25 Jahre nach dem Tod von Lady Diana bleibt die Faszination um die britische Prinzessin nahezu ungebrochen. In „Spencer“ geht es um den Abschnitt, in dem die Princess of Wales beschließt, das Leben mit Prince Charles zu beenden.

Kristen Stewart spielt die Hauptrolle und kann sich nach ihren „Twilight“-Altlasten endlich freikämpfen.

Zu sehen: im Kino seit dem 13.1.

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