Olaf Scholz zu Besuch in NRW Deshalb war der Bundeskanzler in Duisburg

Olaf Scholz kommt heute nach Duisburg: Das sind seine Pläne
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Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei seinem Besuch in NRW Wissenschaftler, Feuerwehrleute und Sportler getroffen. Unter anderem besichtigte er das Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT) an der Universität Duisburg-Essen. Dort lobte er die deutsche Forschung. Deutschland brauche künftig wesentlich mehr Strom, sagte Scholz bei einem gemeinsamen Besuch mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas am Dienstag (21.2.).

Neben dem Termin an der Universität besuchte der SPD-Kanzler die freiwillige Feuerwehr der Stadt Duisburg. Am Abend (18.15 Uhr) besuchte Scholz das Freundschaftsspiel der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft gegen Schweden, ebenfalls in Duisburg.

Scholz an der Universität Duisburg-Essen: Das Land braucht Wasserstoff

Für die Industrie und vielfach auch die Mobilität etwa mit Zügen, Lastwagen und Pkws werde das Land dabei verstärkt auf Wasserstoff zurückgreifen, so der Kanzler in Duisburg. Die Wissenschaft habe dabei bereits einen wesentlichen Beitrag geleistet.

Der Bundeskanzler besichtigte bei dem Termin an der Universität unter anderem eine Wasserstoff-Testtankstelle, bei der neue Betankungsmöglichkeiten für Lastwagen und Züge getestet werden. Der Wasserstoff werde dabei nicht auf 700 bar wie bei den bisherigen Anlagen für Pkw, sondern nur auf 350 bar komprimiert, sagte der zuständige Abteilungsleiter Christian Spitta, der Scholz durch die Anlage führte. Das verringere den Energiebedarf bei der Speicherung und steigere die Effizienz.

Forschung erfordere Mut, müsse jetzt aber auch relativ bald in großem Maßstab eingesetzt werden, betonte Scholz. Im Duisburger Wasserstofftestfeld wird außerdem eine Anlage erprobt, die CO2 aus der Luft herausfiltert und mit erneuerbar erzeugtem Wasserstoff zu synthetischem Methangas umwandelt.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, 2.v.r) schaut sich mit Wissenschaftlern der Universität Duisburg Essen einen Wassserstofftank an. An der Universität Duisburg Essen hat sich Scholz über den aktuellen Stand der Wasserstoff- und Brennstoffzellenforschung informiert.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, 2.v.r) schaut sich mit Wissenschaftlern der Universität Duisburg Essen einen Wassserstofftank an. An der Universität Duisburg Essen hat sich Scholz über den aktuellen Stand der Wasserstoff- und Brennstoffzellenforschung informiert. © picture alliance/dpa

Bundeskanzler in Duisburg: Besuch bei der Feuerwehr

Scholz wurde anschließend bei der Freiwilligen Feuerwehr im Duisburger Stadtteil Homberg erwartet. Dabei war eine Übung eines Löschzuges geplant. „Mit seinem Besuch will der Bundeskanzler allen den Rücken stärken, die sich - sogar in ihrer Freizeit - für ein gutes und sicheres Zusammenleben in unserem Land einsetzen“, teilte die Bundesregierung vorab mit.

Bundeskanzler Olaf Scholz (M, SPD) steht mit Oberbürgermeister Sören Link (SPD) für ein Gruppenfoto mit Mitgliedern der Kinderfeuerwehr.
Bundeskanzler Olaf Scholz (M, SPD) steht mit Oberbürgermeister Sören Link (SPD) für ein Gruppenfoto mit Mitgliedern der Kinderfeuerwehr. © picture alliance/dpa

Scholz spricht beim Spiel der Frauen-Nationalmannschaft über Gleichberechtigung

Beim Thema Gleichberechtigung zwischen Fußball-Frauen und Fußball-Männern will Olaf Scholz am Ball bleiben. Das sagte der SPD-Politiker unmittelbar vor dem Länderspiel der deutschen Fußballerinen gegen Schweden im ZDF.

„Ich bleibe, wenn man so im Bild bleiben kann, am Ball. Das werde ich auch kontinuierlich weitermachen“, sagte Scholz. Er wisse, dass die Bereitschaft, sich in das Thema einzulassen, zugenommen habe. „Das ist ja zumindest ein gutes Zeichen“, meinte der Bundeskanzler. Scholz hatte sich schon im vergangenen Jahr dafür eingesetzt, dass deutsche Fußball-Nationalspielerinnen und Nationalspieler gleiche Prämien erhalten. „Ich spreche über diese Dinge, das habe ich auch gemacht“, sagte Scholz.

Die ungleichen Prämien waren bei der Frauen-EM 2022 in England ein großes Thema, in das sich auch der Bundeskanzler eingeschaltet hatte. Die DFB-Frauen hätten für den Titel 60.000 Euro pro Spielerin bekommen. Bei den Männern waren bei der EM im Jahr zuvor 400.000 ausgelobt. Dieselbe Summe hätte es für jeden Spieler für einen WM-Triumph in Katar gegeben, die deutschen Männer scheiterten im vergangenen Jahr aber bereits in der Vorrunde.

„Wir freuen uns, dass Olaf Scholz bei unserem ersten Länderspiel in diesem Jahr zu Gast ist“, sagte Martina Voss-Tecklenburg. „Es ist ein starkes Zeichen zum Auftakt dieses sportlich wichtigen WM-Jahres! Das Treffen mit dem Bundeskanzler vor dem Spiel war ein interessanter, erster Austausch, den wir gerne auch in Zukunft aufrechterhalten und fortsetzen möchten.“

„Wir haben ganz viel Begeisterung erlebt für den Fußball, den die Frauen gespielt haben bei der Europameisterschaft. Jetzt müssen wir zeigen, dass es auch weiter so gehen soll“, sagte Scholz vor dem Anpfiff im ZDF. „Man sieht, dass da was in Bewegung geraten ist.“ Viele Zuschauer würde kommen, mehr als das vor langer Zeit der Fall gewesen sei. Er hoffe, dass der Trend anhalte und er ihn „ein ganz klein bisschen verstärken“ könne.

Fußball, Frauen: Länderspiele, Deutschland - Schweden, Schauinsland-Reisen-Arena. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, r) spricht am Rande des Spiels mit Martina Voss-Tecklenburg, Trainerin der deutschen Frauennationalmannschaft.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, r) spricht am Rande des Spiels mit Martina Voss-Tecklenburg, Trainerin der deutschen Frauennationalmannschaft. © picture alliance/dpa/DFB

DFB: Scholz wünscht sich Austausch in heiklen politischen Fragen

Scholz erwartet, dass der Deutsche Fußball-Bund sich in heiklen politischen Fragen mit der Bundesregierung austauscht. „Es ist immer gut, wenn der DFB sich mit uns über solche Fragen unterhält“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag im ZDF vor dem Frauen-Länderspiel zwischen Deutschland und Schweden in Duisburg.

Explizit war der Kanzler auf ein mögliches Sponsoren-Engagement der Tourismusbehörde Saudi-Arabiens für die Frauenfußball-Weltmeisterschaft im Sommer angesprochen worden. Der DFB habe den Austausch auch vor, sagte Scholz. „Aber das ist eben noch gar nicht soweit.“ Der Kanzler sagte, er habe versucht sich im Vorfeld zu informieren, doch eine Bestätigung über das Sponsoren-Engagement nicht erhalten. „Deshalb ist es vielleicht auch nicht klug, sich dazu zu äußern.“

Einem Bericht des Portals „The Athletic“ zufolge soll Visit Saudi Partner des WM-Turniers in Australien und Neuseeland vom 20. Juli bis 20. August werden. Nicht nur DFB-Kapitänin Alexandra Popp hatte sich ablehnend über das mögliche Engagement geäußert. Man stehe dem „eher negativ gegenüber“, sagte die 31-Jährige vom VfL Wolfsburg. Scholz nannte die Statements der Spielerinnen „sehr beeindruckend“.

Die gastgebenden Fußball-Verbände von Australien und Neuseeland hatten sich gegen einen solchen Sponsor ausgesprochen und ein Protestschreiben an den Fußball-Weltverband gerichtet. Man sei von der FIFA dazu nicht zurate gezogen worden. Die deutsche Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg spielt in der Vorrunde gegen Marokko, Kolumbien und Südkorea.

dpa/seh

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