Nach der Aufsehen erregenden Festnahme eines Werkstatt-Chefs (41) am Rande einer Großrazzia in Oer-Erkenschwick startet am Freitag (19.4.) am Bochumer Landgericht ein Prozess um einen Millionenschaden durch Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung. Mitangeklagt sind vier Männer (70, 38, 40 und 47) aus Datteln, Recklinghausen, Herten und Bottrop.
Rückblick: Am 22. Juni 2023 war der Oer-Erkenschwicker Cousin des bekannten Berliner Clanchefs Arafat Abou-Chaker an seiner Kfz-Werkstatt vorläufig festgenommen worden.
Rund zwei Monate später war der Familienvater gegen 100.000 Euro Kaution von weiterer U-Haft verschont worden.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, neben seinem Kfz-Betrieb mit einer Sicherungsfirma tätig gewesen zu sein und dabei Aufträge durch Schwarzarbeit abgewickelt zu haben.
Mit Hilfe von Scheinrechnungen sollen Vorsteuern geltend gemacht und Bargeld zur Auszahlung von Schwarzlöhnen verwendet worden sein.

Die Mitangeklagten aus Recklinghausen und Bottrop sollen die laufenden Geschäfte überwacht, der Angeklagte aus Herten Fremdfirmen bestochen, der Angeklagte aus Datteln als Geschäftsführer eingesetzt worden sein.
Die Anklage errechnet 1,6 Millionen Euro vorenthaltene Sozialversicherungsbeiträge, dazu 600.000 Euro Umsatzsteuerschaden.
Ein Urteil vor der 10. Wirtschaftsstrafkammer fällt voraussichtlich nicht vor Ende Juni.
Nach Razzia bei Abou-Chaker-Cousin in Oer-Erkenschwick : „Millionen-Prozess“ startet im April