VKU-Elektrobusse rollen mit Verspätung Die Umstellung dauert noch etwas

Von Klaus Schultebraucks
VKU-Elektrobusse rollen mit Verspätung: Umstellung dauert noch
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Exakt 19 Elektrobusse hat die Verkehrsgesellschaft im Kreis Unna (VKU) mit Sitz in Kamen nach eigenen Angaben für die kommenden Jahre bestellt. Die ersten von ihnen sollten nach einer ersten Aussage von Betriebsleiter Klaus Matthies bereits im Juli 2024 auf den heimischen Straßen unterwegs sein. Doch daraus wird nichts. „Der Hersteller der Busse, DaimlerBuses, hat wegen Lieferschwierigkeiten von Batterien Verzögerungen angekündigt“, berichtet der 54-Jährige auf Nachfrage unserer Redaktion.

Doch Matthies bleibt zuversichtlich und hofft, dass es sich nur um eine zeitlich geringfügige Verzögerung handelt. Schon im August, so der aktuelle Plan der VKU, will man die ersten drei elektrisch betriebenen Busse in Empfang und in Betrieb nehmen.

Flottenaustausch geplant

Die VKU folgt mit der Umstellung der Busflotte auf Elektroantrieb dem Grundsatz, dass der ÖPNV (Öffentlicher Personen-Nahverkehr) klimafreundlicher werden soll und muss. Diesem Ansatz will man trotz der Anfangsverzögerung treu bleiben. Die notwendigen Finanzmittel sind freigegeben – und dabei handelt es sich nicht um Kleingeld.

„Ein E-Gelenkbus kostet rund 730.000 Euro, wobei die Mehrkosten gegenüber einem Dieselbus zu 60 Prozent vom Land NRW gefördert werden“, sagt Matthies. Für die nächsten zwei Jahre plant die VKU mit einem Investitionsvolumen von rund 12 Millionen Euro allein für die Anschaffung der Fahrzeuge. Denn nach aktuellem Stand sollen nach den hoffentlich ab August in Betrieb gehenden Fahrzeugen noch 2024 drei weitere E-Busse folgen. Im kommenden Jahr sollen noch zehn Busse mit elektrischem Antrieb dazukommen.

Solche Elektrobusse wie dieser der Stadtwerke Münster – dort fahren E-Busse bereits seit einigen Jahren – sollen bald auch auf den Straßen im Kreisgebiet rollen.
Solche Elektrobusse wie dieser der Stadtwerke Münster – dort fahren E-Busse bereits seit einigen Jahren – sollen bald auch auf den Straßen im Kreisgebiet rollen. © Klaus Schultebraucks

Im Gegenzug will man „alte“ Busse mit Verbrennermotoren nach und nach außer Betrieb nehmen, so dass die Klimabilanz der VKU Stück für Stück besser wird. Bis im Kreis Unna ausschließlich Elektrobusse fahren, kann es allerdings noch einige Zeit dauern.

"Selbstverständlich planen wir langfristig, den gesamten Fuhrpark auf E-Mobilität umzustellen. In welcher Frequenz dies erfolgt, wird aber die Politik entscheiden“, verweist Matthies auf die Zuständigkeiten. Aktuell hat die VKU an ihrem Standort an der Lünener Straße in Kamen 56 Busse im Einsatz. Da kann man sich leicht ausrechnen, dass – selbst, wenn im Idealfall in 2025 etwa 16 E-Busse fahren – es noch Jahre dauern wird, bis die komplette Busflotte ausgetauscht ist.

Doch irgendwann, davon ist der Betriebsleiter überzeugt, wird sich der Umstieg auf E-Busse nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch rechnen. Die Busse können nach dem geplanten Umbau des Standorts direkt vor Ort geladen werden. Bis zu einer Neuladung kann ein Elektrobus rund 300 Kilometer zurücklegen. Und noch einen weiteren wichtigen Punkt führt Matthies an: „Die neuen Fahrzeuge sind natürlich viel leiser, was bedeutet, dass die Lärmbelästigungen gemindert werden.“