O, du fröhliches Streaming: Film-Fest mit dem neuen Aschenbrödel

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O, du fröhliches Streaming: Film-Fest mit dem neuen Aschenbrödel

rnStreaming zu Weihnachten

Zum Fest gibt es viele Weihnachtsfilme bei den Streaming-Diensten. Damit die Wahl für das Feiertagsprogramm Ihnen nicht so schwerfällt, haben wir eine Auswahl vorsortiert.

von Kai-Uwe Brinkmann

Dortmund

, 22.12.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Alle Jahre wieder bescheren uns die Streamingdienste mit einer Flut von Weihnachtsfilmen. Komödien, Romanzen, Animationen, Angebote für Jung und Alt. Welche Filme lohnen sich? Wir haben uns umgeschaut und stellen sehenswerte Weihnachtsstreifen der Anbieter Netflix, Amazon Prime und Disney+ vor.

Amazon überrascht in diesem Jahr mit einer Neuverfilmung des tschechischen Weihnachtsklassikers „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Die norwegische Produktion muss sich vor dem Original nicht verstecken und hat Qualitäten: Die Geschichte spielt nun im hohen Norden, mit tollen Winter-Panoramen und flackerndem Polarlicht. Die Geschichte von Aschenbrödel (Astrid Smeplass) und dem Prinzen (Cengiz Al) wurde nur in Details retuschiert: Aschenbrödel schießt keinen Falken, sie rettet ihn, tierlieb, wie sie ist.

Der Rest ist ein prächtiges Ausstattungsstück zu süffiger Musik. Mit einer bösen Stiefmutter, die ihre Tochter verheiraten will. Doch es ist Aschenbrödel, der blonde Rauschgoldengel, der das Herz des Blaublüters gewinnt. Viele Motive des Originals wurden übernommen, aber das Remake liefert durchaus seine eigene, zauberhafte Vision des Märchens. Die Spannungsschraube dreht sich sogar weiter als im Original, das von Netflix und Amazon gestreamt wird.

Eine Winterromanze und würdiger Nachfolger von „Tatsächlich Liebe“

Werden sie sich kriegen? Darum geht es auch in der Winterromanze „Love Hard“ (auf Netflix), mancherorts als würdiger Nachfolger von „Tatsächlich Liebe“ gefeiert. Ganz kann der Pärchentrubel aus Amerika dem britischen Dauerbrenner von 2003 (den auch er zitiert) nicht das Wasser reichen, eine charmante Liebeskomödie ist er schon: Natalie (Nina Dobrev) sucht im Internet nach Mr. Perfect. Sie fällt auf ein Fake-Foto herein, hinter dem sich der unscheinbare Josh (Jimmy O. Yang) verbirgt.

Sie ist perplex: Nina Dobrev in „Love Hard“.

Sie ist perplex: Nina Dobrev in „Love Hard“. © Netflix

Josh entschuldigt sich und schlägt einen Deal vor: Sie soll Joshs Familie seine Freundin vorspielen, er fädelt ihr Dates mit ihrem Traumkerl ein. Der Tanz auf zwei Hochzeiten geht schief, Natalie muss sich entscheiden. So vorhersehbar das sein mag: Das Finale lässt auch Schmalz-Verächter nicht kalt.

Familienkapriolen sind auch Treibstoff des Netflix-Schwanks „Father Christmas Is Back“. Vier ungleiche Schwestern kommen über die Festtage zusammen. Sie kabbeln und zoffen sich. Zu allem schneit noch ihr Vater herein, seit 27 Jahren abwesend und nicht vermisst. Der Humor ist etwas krachledern, aber schön gepfeffert. Elizabeth Hurley und John Cleese sind die bekanntesten Gesichter in dieser gut geschmierten Gebrauchskomödie.

„A very Murray Christmas“ sorgt für launige Traumsequenzen

Der wunderbare Bill Murray lädt bei Netflix zu „A Very Murray Christmas“ ein, wo man ihn als Sänger und Gastgeber einer Fernsehshowerlebt. In New York tobt ein Blizzard, der Strom fällt aus, kein Gast wird kommen – Murray muss improvisieren. In der Not lässt er Kellner, Köche, Zufallsgäste singen. Ha, gefoppt: Stars treten an, in einer launigen Traumsequenz etwa George Clooney und Miley Cyrus. Ein feuchtfröhlicher Spaß, den Sofia Coppola inszenierte.

Bill Murray singt „A Very Murray Christmas“.

Bill Murray singt „A Very Murray Christmas“. © Netflix

In der Kategorie „Für die ganze Familie“ sticht „Arthur Weihnachten“ heraus, zu sehen bei Amazon und Netflix. Einer der witzigsten Christmas-Filme überhaupt. Eine Arbeit des Aardman-Studios, nicht in Knete wie „Shaun, das Schaf“, sondern mit animierten Figuren. Am Nordpol schuften Tausende Elfen für die Bescherung. Santas Helfer setzen auf perfekte Logistik und eigenes Mutterschiff, das in der Heiligen Nacht den Globus abklappert.

Halt, ein Kind wurde vergessen! Das darf nicht sein. Arthur und sein Opa spannen die Rentiere an, Technik von vorgestern. Das hat Pfiff und Tempo, wie Alt und Jung, Analoges und Digitales aufeinanderprallen.

Ein reiches Angebot gibt es auch für Kinder und Jugendliche

Kinder werden bei Disney und Netflix prima bedient. Am 24.12. stellt Disney seinen jüngsten Trickstreifen „Encanto“ ins Netz, der unter einer kolumbianischen Sippe mit magischen Kräften spielt. Beide Filme um „Die Eiskönigin“ sind bei Disney abrufbar, auch Robert Zemeckis‘ „Weihnachtsgeschichte“ nach Charles Dickens mit dem Geizhals Scrooge. Tim Burtons Neo-Klassiker „Nightmare before Christmas“ (nichts für die Kleinsten) steht ebenfalls bei Disney+.

Natürlich gibt es drollige Viecher in „Encanto“.

Natürlich gibt es drollige Viecher in „Encanto“. © Disney

Netflix hat viel, viel Filmfutter für Vorschul-Kids. „Chico Bon Bon und der Blunderbeerentag“ erzählt von einem Affen mit Werkzeug-Gürtel, der das Fest rettet. „Winter in Dörfli“ ist ein „Heidi“-Film mit Figuren in Playmobil-Optik. „Home: ein smektakulärer Weihnachtstag“ zeigt das lila Alien Oh und Freunde – ein Kindermusical zwischen HipHop und Bigband-Sound.

Für Stimmung der anderen Art sorgen Zombies zur Weihnacht

Ein Weihnachtsmusical mit Zombies? Das gibt es. Es läuft bei Amazon, kommt aus Schottland und heißt „Anna und die Apokalypse“. Just zum Fest bricht eine Pandemie aus, infizierte Wackel-Zombies bedrohen Stadt und Schule. Sympathische Darsteller, schöne Popsongs und Choreografien. Lichterglanz trifft Horror und schwarzen Humor. Nicht übel als Gegengift zu Friede, Freude, Eierkuchen.

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