Der Mangel an Lokführern, das Fehlen von Fachkräften und ein hoher Krankenstand bringen Bahnunternehmen seit Längerem an ihre Grenzen. Ein ausgedünnter Fahrplan soll nun auch bei den Verbindungen im Kreis Unna zumindest mehr Verlässlichkeit bringen.
Der Zweckverband Nahverkehr (NWL) mit Sitz in Unna hat am Donnerstag (12. Dezember) gemeinsam mit den beiden anderen Aufgabenträgern go.Rheinland und VRR sowie den Eisenbahnunternehmen Absprachen getroffen.
Notfahrplan der Eurobahn gilt weiter
Dabei sind auch Erfahrungen mit Notfahrplänen der vergangenen Monate, etwa bei der Eurobahn, eingeflossen. Hinsichtlich dieses Anbieters gibt es bekanntlich Absichten einer Übernahme durch den NWL.
„Im Rahmen des reduzierten Fahrplans haben sich die Verlässlichkeit und die Stabilität des Betriebs deutlich verbessert“, sagte am Freitag Anne Zimmermann, stellvertretende Pressesprecherin des NWL, im Gespräch mit unserer Redaktion.

Im Fahrplanjahr 2025 werden, wie schon in diesem Jahr, Fahrten reduziert, um die nötige Verlässlichkeit zu schaffen. Die angebotenen Zugkilometer werden von 117 Millionen auf rund 112,5 Millionen reduziert. Das entspricht etwa vier Prozent des Gesamtangebots. Dabei sind 60 Prozent der Maßnahmen bereits in der Umsetzung.
Zur langfristigen Stabilisierung der Situation erarbeiten die Aufgabenträger mit dem NRW-Verkehrsministerium derzeit ein umfassendes Programm, das u. a. 700 neue Plätze zur Qualifizierung von Lokführerinnen und Lokführern beinhaltet. Bis 2026 sollen laut NWL so Personallücken geschlossen werden, damit eine Rückkehr zum vertraglich vereinbarten Fahrplanangebot erfolgen kann.
Schienenersatzverkehr beim RE3
Der reduzierte Fahrplan im NWL-Raum wird fortgesetzt. Mit dem Fahrplanwechsel zu Sonntag, 15. Dezember, soll im Raum des NWL bzw. VRR folgender Zugverkehr angeboten werden:
Linie RE 3: Entfall einzelner Fahrten tagsüber ab dem 1. Februar 2025. In den Nachtstunden jeweils von 21 Uhr bis 5 Uhr verkehrt die Linie ab dem 1. Februar 2025 nicht. „Bitte weichen Sie zu diesen Zeiten auf die parallel verkehrenden SPNV-Linien aus“, heißt es bei den Verkehrsverbünden.
Linie RE 6 (RRX): Die Linie verkehrt ab dem 1. Januar 2025 täglich nur bis ca. 22 Uhr. Bitte weichen Sie auf die Linie RE 1 (RRX) aus. Der Abschnitt Düsseldorf – Köln/Bonn Flughafen wird ab dem 1. Januar 2025 nur zwischen ca. 5 Uhr (montags – freitags) bzw. 9 Uhr (Wochenende, Feiertage) und ca. 21 Uhr bedient. Bitte weichen Sie auf die Linie S 11 aus.
RE13: Überwiegend nur 2-Stunden-Takt
Linie RE 7: Die Linie verkehrt ab dem 1. Januar 2025 auch aufgrund einer Vielzahl über den Linienweg verteilter Nachtbaustellen täglich nur bis ca. 21 Uhr. Ersatzangebote sind derzeit noch in Planung.
Für den Abschnitt Hagen - Schwerte – Holzwickede – Unna – Bönen – Hamm wird unter Hochdruck am Betrieb durch Ersatzzüge gearbeitet, um eine Angebotslücke in den Abendstunden und um Busersatzverkehr zu verhindern.
Linie RE 11 (RRX): Der Abschnitt Düsseldorf – Hamm wird mit sechs Fahrten je Richtung bedient. Im Abschnitt Hamm – Kassel ist planmäßiger Betrieb vorgesehen.
Linie RE 13: Die Linie verkehrt ab dem 1. Februar 2025 überwiegend nur im 2-Stunden-Takt. Im Abschnitt Mönchengladbach – Venlo verkehren ergänzend Busse.
Im NWL-Raum wird unter Hochdruck am Betrieb durch Ersatzzüge gearbeitet, um einer Angebotslücke zwischen Hamm und Bielefeld entgegenzuwirken. Zwischen Hamm – Bielefeld verkehrt im Abendverkehr die RB 69 in Einzellagen aber unverändert, zwischen Dortmund – Kamen – Hamm verkehrt die RE 1 unverändert.