Nur noch fünf Minuten Arbeitsweg Andreas Feiler freut sich auf den Start beim SV Frömern

Von Dirk Berkemeyer
Fünf Minuten Arbeitsweg: Feiler freut sich auf den SV Frömern
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Mit dem Königsborner SV stieg er von der Kreisliga auf bis in die Landesliga. Nach einem ersten Jahr im Liga-Mittelfeld wurde in der zweiten Saison alles anders. Und plötzlich spielte auch die Gesundheit nicht mehr mit. Trainer Andreas Feiler erklärte daraufhin im November 2023 seinen Rücktritt.

Nun hat er einen neuen Verein gefunden. Ab Sommer wird er für den SV Frömern an der Seitenlinie stehen. Im aktuellen Gespräch mit dieser Redaktion erklärt Feiler die Hintergründe und gibt gleich noch eine Zukunftsprognose dazu.

Andreas Feiler, die Gesundheit spielte zuletzt nicht mehr mit. Was war es genau und wie geht es Dir aktuell?

Zum Schluss meiner Königsborner Zeit habe ich Herz-Kreislaufprobleme bekommen. Ich habe mir die sportliche Situation sehr zu Herzen genommen, zudem gab es im privaten Umfeld einige Dinge, die das ebenfalls befeuert haben. Das alles war dann letztlich ausschlaggebend. Aber die Auszeit hat mir bis jetzt sehr gut getan. So ganz hundertprozentig fit bin ich noch nicht. Deswegen starte ich ja auch erst im Sommer.

Nun geht es also zum SV Frömern, wie kam es dazu?

Na ganz einfach. Frömern hat zu einem Zeitpunkt angefragt, wo ich schon wieder ein wenig gesettled (geordnet) war. Und mir eben vorstellen konnte, wieder an der Seitenlinie zu stehen. Zudem wohnen wir mittlerweile in Fröndenberg. Ich habe es nur fünf Minuten hin bis zur Platzanlage. Das hat einfach gepasst.

Nach der Landesliga mit dem Königsborner SV geht es nun in die Kreisliga. Das ist kein Problem?

Warum sollte das ein Problem sein. Im Gegenteil. Ich kann mir in naher Zukunft nicht vorstellen, so intensiv zu arbeiten wie beim KSV. Das Pensum mit so vielen Trainings, etc. ist einfach eine zu hohe Belastung. Deswegen hat es da schon gepasst. Und außerdem ist das für mich ja kein Neuland. Mit Königsborn sind wir ja auch in der Kreisliga A gestartet.

Gruppenbild mit Trainer: Andreas Feiler (M.) bei der offiziellen Vorstellung
Gruppenbild mit Trainer: Andreas Feiler (M.) bei der offiziellen Vorstellung © SVF

…und haben dann mit einem Durchmarsch durch die Bezirksliga den Aufstieg in die Landesliga geschafft. Aber nun könnte es fußballerisch etwas anders aussehen?

Na und. Auch das ist kein Problem. Denn für Amateure sollte die Liga immer zweitrangig sein. Es wird immer Vereine in deiner Umgebung geben, die höher kicken. Das darf kein Kriterium sein. Man muss sich eigene Ziele setzen.

Und die wären?

Na ist doch klar. In Frömern gibt es eine gesunde Struktur im Kader. Das ist eine Mischung aus Jung und Alt. Mit diesen Spielern will ich arbeiten und die noch besser machen. Wir möchten eine Mannschaft aufbauen, mit der sich der Frömeraner Zuschauer identifizieren kann.

An der Linie und auch im Training kann „Coach Feiler“ aber schon mal ziemlich emotional und laut werden. Und in der Kreisliga gehen schon mal häufiger Dinge schief als in höheren Klassen….

Ja, na klar (lacht). Aber auch das gehört dazu. Das weiß man aber vorher. Aber darauf kommt es nicht an.

Sondern?

Ein Spieler kann spielerisch oder taktisch limitiert sein, nicht schlimm. Wichtig ist, dass er alles raushaut und das er sich verbessern will. Ich arbeite lieber mit jemandem zusammen, der alles gibt und alles versucht als mit jemandem, der nur 50 Prozent gibt.

Kommen wir zum Kader. Wie schaut der für die kommende Saison aus?

Da bin ich bedingt bis gar nicht beteiligt. Fakt ist, ich werde keinen Spieler aktiv ansprechen. Das Grundgerüst ist da, den Rest wird man in den kommenden Wochen sehen.

Und wo wird es da in der Zukunft hingehen?

Einen Aufstieg oder sonstiges planen wir nicht. Der Verein SV Frömern wird in vier Jahren 100 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt möchte man in der Kreisliga A eine gute Rolle spielen. Das ist erst mal das Fernziel. Vorher gibt es noch einen neuen Kunstrasenplatz. Und der Verein lebt. Da gibt es beispielsweise die „Platzmalocher“. Die treffen sich regelmäßig und halten die Anlage in Schuss. Auch im Vorstand wird gute Arbeit geleistet. Das alles sind wichtige Bausteine, die zum Wohlfühlen beitragen.

Als letztes noch ein Blick zurück zum KSV. Kann man beide Klubs vergleichen?

Der KSV ist für mich mein Heimat- und mein Herzensverein. Ich habe auch heute noch ein sehr gutes Verhältnis zu den Leuten dort. Aber vergleichen kann man das nicht. In Königsborn wird erfolgsorientierter gearbeitet. Die Ziele sind ambitionierter. In Frömern dagegen ist es ruhiger, familiärer. Beides ist auf seine Weise reizvoll.