Erster Sahara-Staub weht über NRW „Blutregen“ bereitet Autofahrern Ärger

Erster Sahara-Staub weht über NRW: „Blutregen“
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Zum ersten Mal in diesem Jahr ist über Europa eine große Menge an Sahara-Staub festgestellt worden. Das teilte der EU-Atmosphärendienst Copernicus am Dienstag (21.2.) mit. Größere Mengen Staub aus Nordafrika hatte in dieser Woche erstmals in diesem Jahr Europa erreicht und bewegten sich von der Iberischen Halbinsel in Richtung Frankreich sowie Mittel- und Osteuropa.

Auswirkungen auf die Luftqualität waren vor allem für Portugal und Spanien erwartet worden. „Die typische Auswirkung ist ein roter oder orangener Himmel, aber es gibt auch das Potenzial von Auswirkungen auf die Luftqualität am Boden, besonders in Portugal und Spanien“, sagte der leitende Copernicus-Wissenschaftler Mark Parrington.

Sahara-Staub und „Blutregen“ über NRW möglich

Der Copernicus-Vorhersage zufolge sollte der Sahara-Staub bereits am Mittwoch den Nordwesten Deutschlands erreichen und sich im Laufe des Tages, in der Nacht und am Donnerstag weiter über das Land ausbreiten. Der größte Teil des Staubs befindet sich demnach aber in großer Höhe.

Donnerstag soll es im Westen stellenweise sogar „Blutregen“ geben können. Dieser entsteht durch leichte Niederschläge, wobei der Wüstensand ausgewaschen wird. Das herabfallende Wasser färbe sich dann bräunlich. Autofahrer sollten beachten, dass ihre Fahrzeuge durch den „Blutregen“ stark verschmutzt werden könnten, so WetterOnline. Das Wetter-Portal rät allen Autofahrern schleunigst zu handeln: Die Staubpartikel aus der Wüste Afrikas sollen den Autolack empfindlich angreifen können.

Ein Auto ist in der Innenstadt von rötlichem Staub bedeckt.
Ein Auto ist in der Innenstadt von rötlichem Staub bedeckt. © picture alliance/dpa

Der Begriff „Blutregen“ stammt aus dem Mittelalter und folgt aus der damaligen Erklärung für das Wetterphänomen: Viele hielten den rötlichen Regen für eine Strafe Gottes oder einen Unglücksbringer. Eigentlich bedeutet die Farbe aber vor allem eines: eine Verschmutzung des Regens.

Saharastaub über NRW: Auswirkungen könnten Gesundheit beeinträchtigen

Die Auswirkungen von Sahara-Staub könnten die menschliche Gesundheit und den Energiesektor beeinträchtigen, hieß es in der Mitteilung des EU-Atmosphärendienst Copernicus. So könnten etwa Allergien verstärkt werden. Die Staubpartikel in der Atmosphäre könnten auch die Generierung von Solarenergie beeinträchtigen.

Der Atmosphärenüberwachungsdienst ist eine von mehreren Komponenten des Copernicus-Programms der Europäischen Union. Es stellt unter anderem aus Satellitenbildern gewonnene Daten zu den Bereichen Atmosphäre, Meere, Land, Klimawandel, Sicherheit und Energie zur Verfügung.

dpa/seh

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