Neue Stiftungsprofessur Hochschule lehrt künftig Nachhaltigkeit

Von Josef Barnekamp
Neue Stiftungsprofessur: Hochschule lehrt künftig Nachhaltigkeit
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Die heimische Wirtschaft und die Fördergesellschaft Westmünsterland der Hochschule in Bocholt/Ahaus stellen zusammen 190.000 Euro für eine Stiftungsprofessur an der Hochschule zur Verfügung. Weitere 190.000 Euro kommen von der Hochschule selbst. Mit den so eingerichteten Stellen sollen ab dem kommenden Jahr Fachkräfte für den Bereich „Sustainable Engineering and Management“ ausgebildet werden: So heißt der Bachelor-Studiengang an der Westfälischen Hochschule (WH), der im Wintersemester 2023 auf dem Bocholter Campus startet. Der Studiengang befasst sich mit nachhaltiger Technik und dem entsprechenden Management.

Wirtschaft, Fördergesellschaft und Hochschule steuern Geld bei

Mit dem Label „Nachhaltigkeit“ schmückten sich Produkte und Dienstleistungen gerne, heißt es in einer Mitteilung der Fördergesellschaft. So seien Prozesse in Unternehmen so angelegt, um Ressourcen zu sparen, und auch trete gerade eine Generation in den Arbeitsmarkt ein, die sich ihrer Verantwortung für Klima und Umwelt sehr bewusst sei. Das alles seien gute Gründe, nun auch vor Ort Fachkräfte fürs „Sustainable Engineering and Management“ auszubilden. Als größte Stifter sind laut Fördergesellschaft der Bocholter Getriebehersteller Flender sowie die Stadtsparkasse Bocholt, die Sparkasse Westmünsterland, die Volksbank Bocholt und das Bocholter Unternehmen Fasteel, das im Bereich Einkauf und Vertrieb von Stahlprodukten und Materialien für Befestigungstechnik tätig ist.

Die Ingenieure, die den neuen Studiengang durchlaufen, werden laut Mitteilung gefragt sein: Denn in den Firmen träten schon heute viele Fragen auf: Wie erfüllt man alle rechtlichen und normativen Anforderungen und Auflagen? Wie misst und bewertet man die Nachhaltigkeit bei Produkten? Wie organisiert man eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft? Wie setzt man eine Öko-Bilanz auf? Welche Materialien sind einzusetzen, wie dies alles kaufmännisch zu planen? Auf solche und weitere Fragen müssten Antworten gefunden werden.

Wirtschaft sieht Chance im Thema Nachhaltigkeit

Auch aus diesem Grund sei die Bereitschaft der heimischen Wirtschaft, sich zu beteiligen, groß gewesen. Ulrich Grunewald, Vorsitzender der Fördergesellschaft, etwa wisse aus eigener unternehmerischer Anschauung, dass die Sensibilität für nachhaltiges Wirtschaften sowie die sich daraus ergebenden Chancen sehr ausgeprägt sind: „Viele kleine und mittlere Unternehmen setzen sich bereits aus eigenem Antrieb stark mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander, auch wir bei Grunewald zum Beispiel mit der langfristigen Ausrichtung auf eine CO2-neutrale Fertigung. Die ab nächstem Jahr von der Westfälischen Hochschule ausgebildeten Fachkräfte werden hier einen wichtigen Beitrag bei der Unterstützung der Betriebe auf dem Weg hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft leisten.“

Man sei sich im Kreis der Stifter einig gewesen: „Für die Transformation der Wirtschaft werden die passenden Fachleute dringend gebraucht – und es ist gut, dass diese nun in dieser Region ausgebildet werden.“