Rebecca (Hannah Ware) hat in Matheus (Albano Jerónimo) ihren Idealpartner schon gefunden.

© Robert Viglasky/Netflix

Neu bei Netflix: Bei „The One“ steht das Glück in den Genen

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Die Netflix-Serie „The One“ lähmt ihr Krimi-Potenzial durch Seifenopern-Ballast. Zudem weisen die Charaktere so manche Unglaubwürdigkeit auf.

von Kai-Uwe Brinkmann

Dortmund

, 25.03.2021, 16:35 Uhr / Lesedauer: 1 min

Ach, das Kreuz mit der Liebe. Flirten, Daten, wieder den Falschen gezogen. Sparen Sie sich die Mühe, wir ermitteln den, der passt, sagen die Partnervermittlungen. Die Partner-Agentur der Netflix-Serie „The One“ setzt noch einen drauf: Sie garantiert, den Einen zu finden, für den man bestimmt ist – auf der Basis kompatibler Gen-Codes.

In naher Zukunft ist das Finden der großen Liebe also eine Gen-basierte Dienstleistung. Erdacht hat das Szenario John Marrs, dessen Roman „The One“ Drehbuchautor Howard Overman zur Serie umstrickte.

Ein knallhartes Luder

Herausgekommen ist ein Achtteiler, der mächtig in die Breite geht und Probleme hat, seine Erzählstränge zu verschweißen. Hauptfigur ist Rebecca (Hannah Ware), Kopf einer boomenden Partner-Agentur. Ihr Image der Menschheits-Beglückerin klingt zu schön, um wahr zu sein.

In Wirklichkeit ist Rebecca ein kaltes Luder, das lügt, intrigiert, erpresst, um Erfolg zu haben. Man ahnt sofort, dass sie Leichen im Keller hat. Als ein Toter in der Themse auftaucht, mauert Rebecca gegenüber der Polizei, was die Ermittlerin (Zoe Tapper) stutzig macht.

Blumige Liebeleien

Da stecken ein Thriller und ein Business-Krimi drin, stark verwässert durch Rückblenden und blumige Liebeleien, die Gift für die Spannung sind. Die Polizistin hat ihr „Match“ von Traumfrau kontaktiert und ist allein per Skype (!) verliebt. Episoden um eine Eifersüchtige, die nicht will, dass ihr Mann sein Match trifft, sind Seifenoper pur und erzählerischer Ballast.

Selbst die Grundidee steht auf wackligem Fuß. Abermillionen intimster Gen-Profile in Händen der Privatwirtschaft? Globales Matching bis in den tiefsten Sudan? Solcher Humbug ist alles andere als glaubwürdig.

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