
© EuroVideo
Neu bei Amazon Prime: In „Code Ava“ reist sie um die Welt in Sachen Auftragsmord
Streaming
In „Code Ava“, neu bei Amazon Prime Video, spielt Jessica Chastain eine taffe Agentin. Trotz ihrer guten Arbeit gerät sie im Verlauf des Films selbst auf die Abschussliste.
Beim Finale, als sie im blutbesudelten weißen Shirt nach Luft ringt, sieht man deutlich, in wessen Fußstapfen sie unterwegs ist. Da wirkt Jessica Chastain wie das weibliche Pendant zu Bruce Willis in „Stirb langsam“, dieser unkaputtbaren Kampfmaschine im Feinripp-Hemd.
Allerdings wehrt Chastains Ava keine Terroristen ab. Sie ist Profikillerin im Sold eines namenlosen Dienstes, eine Globetrotterin in Sachen Auftragsmord, gewaschen mit allen Wassern.
„Code Ava“ heißt der Film von Tate Taylor, er läuft bei Amazon Prime Video und ist vom Zuschnitt her das klassische Vehikel für einen männlichen Schlagetot aus der Liga eines Jason Statham. Jetzt ist es also ein taffes Weibsbild, das nicht nur austeilt, sondern auch große Nehmerqualitäten zeigt.
Banker als Zielperson
Dame und Profession stellt uns der Film zunächst in der Nähe des Pariser Flughafens vor. Ava holt einen weitgereisten Banker mit dem Wagen ab und erschießt ihn. Nicht ohne zu fragen, was der Mann auf dem Kerbholz hat.
Es ist ihr Spleen, den Todgeweihten noch die Beichte abzuverlangen. Nach getaner Arbeit fliegt die Agentin in ihre Heimatstadt Boston. Für wen genau sie ihre verdeckten Operationen ausführt, bleibt im Dunkel. Zielperson und Modalitäten verabredet Ava telefonisch.
Gemetzel in Arabien
Sie hat bloß einen persönlichen Kontakt, das ist Duke (John Malkovich), ihr väterlicher Freund und Mentor. Duke hält seine Hand über Ava, als ein „Job“ in Arabien zum Gemetzel wird, das kaum zu vertuschen ist. Trotzdem passiert, was man aus „Die drei Tage des Condor“, den Jason Bourne-Streifen und anderen Filmen kennt: Ava landet auf der Abschussliste des eigenen Dienstes. Colin Farrell spielt den Mann, der unbedingt ihren Kopf will.
Jessica Chastain (auch Produzentin) wird mit Blick auf ihre kämpferische, körperliche Seite in Szene gesetzt. Als Stehauf-Fräulein macht sie bei Schießerei und Klopperei eine gute Figur.
Avas Biografie als Alkoholikerin und spätere Soldatin, dazu Familien-Histörchen sind nur die Hintergrundtapete für einen rabiaten Thriller mit passablen Spannungswerten. Ohne Chastains frauliche Note wäre es Actionstoff von der Stange.