„Nationalität von Straftätern nennen“ Weitere Leserreaktionen zur Serie „Alles sagen!“

„Nationalität von Straftätern nennen“: Weitere Leserreaktionen zur Serie „Alles sagen!“
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„Bei Unfällen schreibt die Presse, wenn es sich um einen besonders jungen oder alten Fahrer handelt, das Alter dazu. Es soll aufgezeigt werden, die einen können es noch nicht, die anderen nicht mehr. Will man bei Ausländern ähnliche Aussagen machen? Etwa: Die lösen ihre Probleme außerhalb unseres Rechtsstaats.

Meines Erachtens kann man in manchen Fällen die Staatsangehörigkeit nennen, muss aber Erklärungen hinzufügen, damit nicht der Eindruck von Vorurteilen besteht. Diese Erklärungen sollten auf Statistiken fußen oder im Kulturkreis des Ausländers begründet sein. Letzteres zeigt auch auf, wo eine Integration in unsere Gesellschaft versagt hat und wo dringend etwas getan werden muss.“ Wilhelm Schöttler

„Sollte man die Nationalitäten von Straftätern nennen? Ich finde, es ist an der Zeit, keine Vertuschung und schöne Umschreibung im Journalismus vorzunehmen. Warum noch Straftäter und Kriminelle in unserem Land in der Öffentlichkeit schützen?“ Christa Vogt

„In Sachsen mag es üblich sein, die Herkunft von Verdächtigen zu nennen, leider wegen der Nähe zum entsprechenden Parteienspektrum, oder? Die Nationalität bei Verdächtigen zu nennen, halte ich für problematisch, das sollte den Polizeiorganen überlassen bleiben!“ Joachim Wenking

„Demokratie lebt vom mündigen Bürger, d.h. von Menschen, die zur Argumentation, eigenem Urteil und selbstständiger Entscheidung befähigt sind. Wer meint, diesem Bürger Informationen vorenthalten zu müssen und dürfen, bestreitet nicht nur dessen Mündigkeit. Er maßt sich auch an, beurteilen zu können, welche Informationen dem Bürger zustehen und welche nicht, oder vereinfacht: welche Meinung genehm ist und deshalb nur gelten soll.

Er nimmt in Kauf - oder will es sogar - dass der Bürger sich keine eigene Meinung bilden kann. Jedenfalls will er keine offenen Diskussion. In früheren Zeiten nannte man eine derartige Meinungsbeeinflussung durch Informationsvorenthaltung „Zensur“. Das führt sogleich zu der Frage, welche Person/Organisation sich das Recht anmaßt, eine solche Zensur durch Informationsbeschneidung vorzunehmen - und welche eigenen Ziele damit verfolgt werden.

Den Ausführungen von Prof. Dr. Niehr und Herrn Portack kann ich daher nicht vollinhaltlich zustimmen. Anders ist es mit der Darstellung des Chefredakteurs Uwe Vetterin; dieser will zu Recht mit transparentem Journalismus Glaubwürdigkeit und Qualität gewährleisten.“ Eckehard Weist, Schwerte

„Meine Anmerkungen zu Ihrem Artikel über Erdal Macit:

- Es ist doch normal, sich Respekt und Anerkennung verdienen bzw. erarbeiten zu müssen.

- Man kann, wenn man nur will, also sehr schnell mit den bestehenden Angeboten in Deutschland Deutsch lernen.

- Ob das deutsche Bildungssystem wirklich so schlecht ist, dass die Sahara in der Türkei verortet wird, scheint mir doch zweifelhaft.

- Die Trennlinie sehe ich nicht bei Europäern und Nicht-Europäern, sondern bei Muslimen und Nicht-Muslimen, denn von Problemen etwa mit (nicht europäischen) asiatischen Zuwanderern liest man nicht.

- Und natürlich werde ich, wie Sie das immer fordern, auch von diesem Individuum nicht auf die ganze Gruppe schließen.“ S.M. Weise

„Ich finde es toll, wenn Zugezogene sich in der Art einbringen, und sich nicht in einem Ortsteil (wie viele im Kohlenpott) abschotten! Und ich meine, wer hier dauerhaft leben will, muss sich für den deutschen Pass entscheiden! Die türkische Politik weiter als Türke (da noch der Pass besessen wird) zu unterstützen, kann ich nicht verstehen. Wer sich hier wohlfühlt, der darf doch in keiner Weise die türkische Unterdrückungspolitik unterstützen. Aber bitte gerne öfter Beispiele wie aus Bork.“ Richard Vornbrock

„Zum Thema „Gendern“ aus Ihrer Umfrage habe ich eine klare Meinung. Nichts spricht dagegen, in Text und Ton beide Geschlechter beim Namen zu nennen. Gegen „Liebe Leserinnen und Leser“ hat doch wohl niemand etwas einzuwenden. Aber sämtliche Zeichen in einem Wort wie der Stern (*), der Doppelpunkt (:), der Bindestrich (-) oder der Unterstrich (_) entsprechen nicht der deutschen Rechtschreibung und sollten sowohl laut Duden als auch nach dem Rat für deutsche Rechtschreibung unterlassen werden. Ich denke, dies ist eine Verunstaltung der deutschen Schrift und Sprache. Und aktuell ist auch eine Mehrheit der Deutschen gegen diesen Gebrauch. Oder soll demnächst statt des Engels auch von der Engelin die Rede sein?“ Horst Brand, Schwerte

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