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Nachtfahrten in Fahrschulen mit besonderen Regeln weiter möglich
Ausgangssperre
Auf dem Weg zum Führerschein sind sie unverzichtbar: Nachtfahrten mit der Fahrschule. Die nun geltende Ausgangssperre macht diese nun komplizierter, verbietet sie aber nicht.
Als klar war, dass eine Ausgangssperre für den Kreis Unna verhängt wird, zuckten viele Verantwortliche in Fahrschulen kurz zusammen – aus gutem Grund, denn für den Führerscheinerwerb sich auch Nachtfahrten Pflicht. Was also wird aus den sogenannten Beleuchtungsfahrten? Diese Frage ist inzwischen geklärt.
„Im Newsletter des Fahrlehrer-Verbandes gab es keine Infos zu dem Thema“, erinnert sich Jürgen Knuf, Inhaber der Fahrschule Knuf mit vier Standorten in Bergkamen. Fakt sei: Die Fahrten müssten durchgeführt werden können. Probleme sieht Knuf dabei allerdings nicht: Die Fahrschülerinnen und -schüler würden zu den Beleuchtungsfahrten von zuhause abgeholt und dort auch wieder abgesetzt. „Die laufen also nicht während der Ausgangssperre herum“, sagt Knuf.
Haustür-Service ein Muss bei Nachtfahrten
Damit hatte er genau den richtigen Riecher, weiß Michael Kepp, Inhaber der Fahrschule Kepp mit Standorten in Bergkamen, Kamen und Werne. „Ich habe mit dem Ordnungsamt Bergkamen gesprochen. Wir dürfen die Nachtfahrten durchführen, wenn wir die Fahrschüler zuhause abholen und sie auch wieder dorthin bringen. Das gilt dann quasi als Dienstfahrt – und die ist es ja auch.“
Für die Fahrschule Kepp bedeutet das, dass sie ihr bestehendes Hygienekonzept geringfügig anpassen muss. „Bislang galt, dass alle Fahrten bei uns starten müssen, damit die Kontaktnachverfolgung gewährleistet war“, sagt Kepp. Die neuen Regeln brächten aber keine Probleme mit sich.
Fahrschüler auch spätabends am Steuer
Das dürfte insbesondere die jungen Leute freuen, die ihrem Führerschein entgegenfiebern. Für die Klassen A und B sind jeweils drei Fahrstunden in völliger Dunkelheit Pflicht. „Das bedeutet, dass wir die Fahrschüler zu dieser Jahreszeit auch durchaus gegen 22 oder 22.30 Uhr zuhause absetzen“, weiß Jürgen Knuf und fügt hinzu: „In Richtung Sommer wird es natürlich noch später.“
Schon lange ist selbstverständlich, dass Fahrlehrer und -schüler nur mit FFP2-Masken oder medizinischen Masken gemeinsam im Schulungsauto sitzen dürfen. Daran wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern. Der theoretische Unterricht findet online statt.
„Natürlich haben auch wir in der Pandemie Probleme, aber das ist alles machbar. Es gibt Branchen, die wesentlich härter getroffen sind als wir“, weiß Jürgen Knuf. Und dennoch: Auch er fürchtet weiter steigende Infektionszahlen.