Am Dienstagabend sollte Erkan Baslarli noch das Training beim Bezirksligisten ASK Ahlen leiten und dabei den neuen Verantwortlichen Taner Bayraktar, der die Interimslösung des ASK-Vorstandes ist, vertreten. Nach dem Rücktritt von Bülent Kara war der Verein, den vor der Saison viele als Topteam bezeichneten, zum Handeln gezwungen. Nun folgt die nächste Überraschung.
„Ich war total baff, als ich über das Internet erfahren habe, dass ich die Mannschaft nicht übernehme. Ich sollte das Training leiten, aber dann bin ich zu Hause geblieben“, erklärte Erkan Baslarli ziemlich genervt und schilderte weiter: „Taner Bayraktar rief mich dann an und fragte, wo ich bleibe.“
Dabei hat Baslari sich bereits auf das kommende Spiel und die gesamte Trainingswoche vorbereitet. Auch mit Kurtulus Özturk, Trainer des Werner SC, habe er sich schon ausgiebig über den SVE Heessen unterhalten. „Ich bin kein Mann für ein Spiel oder so und auch Co-Trainer möchte ich nicht mehr sein. Selbst wenn Pep Guardiola kommen würde, wäre ich dazu nicht mehr bereit“, verdeutlicht der ehemalige Topstürmer seine Ambitionen. „Ich habe den Verantwortlichen angeboten, dass ich 20 Punkte bis zur Winterpause hole. Wenn es weniger wären, dann hätte ich selber hingeworfen. Die Mannschaft hat die Qualität dafür, das weiß ich.“
Aufseiten des ASK-Vorstandes kann niemand diesen Trubel nachvollziehen und dort möchte Taner Bayraktar einfach nur in Ruhe arbeiten. „Erkan konnte sich eine Zusammenarbeit als Co-Trainer nicht weiter vorstellen. Wir haben uns natürlich mit einigen Trainern beschäftigt und werden eine gute Lösung finden“, verspricht Bayraktar, der nur eine Übergangslösung sein möchte. Dabei widerspricht der Sportliche Leiter auch der Aussage von Baslarli, dass ihm der Trainerposten in Aussicht gestellt worden sei.
„Ich habe das alles als Chance für mich gesehen, aber am Ende wollen einige Personen von ASK sich nur in den Vordergrund stellen. Selbst innerhalb des Vorstandes gibt es immer wieder Theater“, verriet Baslarli weiter und fügte hinzu: „Ich weiß, dass die Mannschaft mich will, und ich weiß, dass der Verein auf mich zurückkommen wird.“
Dabei hält Erkan Baslarli sehr viel vom Vorsitzenden Musa Sagculu, dem er „vom Herzen viel mehr wünscht als die aktuelle Situation“. Aufseiten der ASK-Verantwortlichen möchte man auch prompt das ausgegebene Saisonziel runterstufen. „Wir wollen jetzt natürlich erstmal den Klassenerhalt schaffen und dürfen jetzt nicht mehr vom Aufstieg sprechen. Wir möchten einen Umbruch einleiten und werden dazu zeitnah Gespräche führen“, stapelt Bayraktar tief.