In Rheine gab es schon einen einstimmigen Beschluss im Rat, auch in Vreden hat sich die Politik dafür ausgesprochen, dass es künftig neben den kreisweit schon verfügbaren Kfz-Kennzeichen eine zusätzliche lokale Variante geben soll. Dem hat sich in seiner jüngsten Sitzung auch der Rat der Stadt Gronau angeschlossen und damit die Umsetzung von „GRO“ etwas wahrscheinlicher werden lassen. Allerdings muss erst auf Bundesebene noch die rechtliche Regelung getroffen werden. Finanziell hat die Entscheidung keine Auswirkungen für die Stadt.
Bürgermeister Doetkotte war im Sommer angesprochen worden, ob er sich vorstellen könne, dass künftig „GRO“ als Kfz-Kennzeichen angeboten werden solle. „Natürlich hat die Stadt aktuell wichtigere Aufgaben zu erledigen“, hatte der Bürgermeister damals schon eingeordnet. Aber er konnte es sich vorstellen und brachte das Thema jetzt in den Rat ein.
Dem Fraktionsvorsitzenden der UWG, Jörg von Borczyskowski, reichte dies nicht aus. Er beantragte, dass neben „GRO“ auch „EPE“ als mögliches Kfz-Kennzeichen vom Rat eingefordert werden solle und erhielt Beifall aus Teilen anderer Ratsfraktionen.
SPD-Fraktionschef Norbert Ricking wollte vom Bürgermeister wissen, ob ein solcher Vorschlag zum Tragen kommen könne. Doetkotte entgegnete, das Konzept sehe für jede Stadt nur ein Kennzeichen vor. „Selbst wenn wir heute EPE beschließen, hat das keine Chance auf Umsetzung“, betonte der Verwaltungschef.
„Wir sollten nicht das Haar in der Suppe suchen“, versuchte FDP-Sprecher Sergej Kernebeck zu beschwichtigen. Er verstehe die Aufregung nicht. Es handele sich lediglich um einen kleinen Puzzlestein im Marketing und eine Möglichkeit, die Verbundenheit zum Ort zu dokumentieren. Zuvor hatte Herbert Krause (Pro Bürgerschaft) von größter Empörung in seiner Fraktion ob des EPE-Ansinnens berichtet.
EPE findet knapp keine Mehrheit
Jörg von Borczyskowski bekräftigte sein Ansinnen: „Ich habe den Antrag nicht karnevalistisch eingebracht.“ Von der Projektidee sei noch kein Wort in Gesetzesform gegossen. „Was ist das für eine Liberalisierungsidee?“, fragte der Fraktionssprecher. Man dürfe doch Wünsche äußern.
Für die Grünen nahm Gabi Drees eine Einordnung für. „Ich halte es für eine Spielerei“, erklärte sie. Wer seine Verbundenheit zum Ort ausdrücken wolle, könne sich auch einen Aufkleber „aufs Auto pappen“.
Der Antrag, ein „EPE“-Kennzeichen auf den Weg zu bringen, wurde mit 17 zu 18 Stimmen bei acht Enthaltungen knapp abgelehnt. Für den Verwaltungsvorschlag, „GRO“ zu beantragen, sprachen sich 25 Ratsmitglieder aus. Sieben stimmten dagegen, elf enthielten sich der Stimme.