
© Stefan Milk
Nach Randale auf dem Schulhof: Neue Fenster für das Gymnasium Kamen
Glasbruch beseitigt
Nach dem Exzess der Gewalt auf dem Schulhof werden jetzt die Spuren beseitigt. Die Glaserei Brokmann aus Bergkamen beginnt mit dem Austausch von 26 zerstörten Fenstern und Türen.
Nach dem Gewaltexzess mit dutzendfachem Glasbruch auf dem Schulhof des Kamener Gymnasiums sind seit Montag die Glasermeister bei der Arbeit. 26 Scheiben waren am Dienstag vor einer Woche zerstört worden, als sie von schweren Beton- und Pflastersteinen durchschlugen wurden.
Die Glaser Udo und Frank Brokmann haben sich auf einen längeren Einsatz an der Kamener Schule vorbereitet. „Etwa 14 Tage werden wir dafür wohl schon benötigen“, sagt Udo Brokmann, der mit 81 Jahren den Betrieb seines Sohnes unterstützt. Glas Brokmann ist an der Oberen Erlentiefenstraße in Bergkamen ansässig und im Jahr 1950 als Malerbetrieb gegründet worden, der sich später auf die Glaserei spezialisierte.
Austausch von Isolierglasfenstern und Sicherheitsglas
Ausgetauscht werden sowohl beschädigte Isolierglasfenster als auch Türscheiben, die aus Verbundsicherheitsglas bestehen. „Die Scheiben sind auf Maß angefertigt worden und werden in die Metallrahmen eingesetzt, die unbeschädigt blieben“, berichtet der Glaser über den Großauftrag. Die Reste der alten Scheiben werden vorsichtig ausgebaut, nach der Reinigung der Falz und dem Einbau erfolgt eine Versiegelung, damit alles dicht ist. Teilweise sind für die Arbeiten Gerüste notwendig. Brokmann: „Die Flurfenster im zweiten Obergeschoss liegen in etwa sechs Metern Höhe.“

Auch Türen waren bei dem Vorfall vor einer Woche beschädigt worden. Glaser begannen jetzt, die Scheiben auszutauschen. © Stefan Milk
Ermittlungen der Polizei laufen
Die Ermittlungen der Polizei sind noch nicht abgeschlossen. Neue Details gebe es zurzeit nicht zu berichten, sagte Polizeisprecher Bernd Pentrop auf Anfrage der Redaktion am Dienstag. Etwa zehn Jugendliche waren vorige Woche dabei beobachtet worden, wie sie vom Schulhof aus Steine auf die Fensterfront warfen. Als der Ordnungsdienst anrückte, landete ein Stein im Fenster des Autos. Die Polizei nahm anschließend die Personalien eines Jugendlichen auf, der in der Nähe angetroffen wurde. Der Name einer weiteren Person wurde im Anschluss ermittelt.

Hausmeister Klaus Grunenberg hatte sich am Tag danach gleich einen Überblick über den Schaden verschafft. © Milk, Stefan
Klausuren-Phase von Vorfall unberührt
Der Gewaltexzess richtete sich auf Fenster des Konzertaula-Foyers und der Bücherei im Erdgeschoss, des Verwaltungstrakts im ersten Obergeschoss und Fachräume für Naturwissenschaften wie Chemie im zweiten Obergeschoss. Die Scherben hatten noch zusätzliches Chaos in den Räumen angerichtet, als Splitter sich in Tastaturen und Drucker gesetzt hatten.
Am Dienstag war davon nichts mehr zu spüren. Die Abiturienten traten zur zweiten Klausur an, auf Abstand in der Konzertaula. „Die Klausuren sind gut angelaufen“, so Schulleiter Lars Wollny. Und wenn der Spruch stimmt, dass Scherben Glück bringen, sollten die Abiturienten nun davon reichlich haben.
Jahrgang 1968, aufgewachsen in mehreren Heimaten in der Spannbreite zwischen Nettelkamp (290 Einwohner) und Berlin (3,5 Mio. Einwohner). Mit 15 Jahren erste Texte für den Lokalsport, noch vor dem Führerschein-Alter ab 1985 als freier Mitarbeiter radelnd unterwegs für Holzwickede, Fröndenberg und Unna. Ab 1990 Volontariat, dann Redakteur der Mantelredaktion und nebenbei Studium der Journalistik in Dortmund. Seit 2001 in Kamen. Immer im Such- und Erzählmodus für spannende Geschichten.
