Das Kreissportgericht in Beckum hat aufgrund der Massenschlägerei im Kreispokalspiel sowohl den SC Roland Beckum als auch den Bezirksligisten ASK Ahlen als Verlierer gewertet. Somit sind beide Vereine aus dem Kreispokal ausgeschieden. Die Verantwortlichen von ASK haben sich dazu nun offiziell geäußert und schieben die Schuld dabei weit von sich.
„Der Unparteiische entschied sich für einen Abbruch des Spiels, weil SC Roland Fans und Fans anderer benachbarter Vereine das Spielfeld stürmten“, gibt Ahlen auf seiner Instagram-Seite bekannt. „Dieser Vorfall wurde durch SC Roland Beckum selbst, durch Zeugenaussagen und vom Unparteiischen bestätigt und wurde vom Sportgericht Beckum zur Kenntnis genommen.“
In einem Video, welches bereits auf mehreren Medien zu sehen war, sieht man Spieler des SC Roland, aber auch Spieler von ASK Ahlen in einer Rudelbildung. Dabei wird von Spielern beider Mannschaften geschlagen, getreten und viel geschrien. Dass auch Verantwortliche von ASK Ahlen das Feld betraten, bestreitet der Verein nicht, fügt aber hinzu: „Unsere Bemühungen, gemeinsam mit den Verantwortlichen von Roland Beckum die Situation auf dem Spielfeld zu beruhigen, wurde vom Sportgericht bedauerlicherweise falsch interpretiert.“ Trotz Beweisen, Zeugenaussagen, Sonderbericht und Statement des SC Roland hätte sich das Sportgericht für einen Ausschluss beider Teams entschieden, und das, obwohl der SC Roland Beckum für die Sicherheit als „Heimmannschaft die volle Verantwortung“ habe.
Erneuter Spielabbruch in Beckum
„Wir haben das Urteil anerkannt und das nicht zähneknirschend. Aus unserer Sicht ist das Urteil am Ende gerecht und ich kann damit leben“, schildert Thomas Wittenberg, Vorsitzender des SC Roland. Dabei akzeptierte Beckum sowohl die Spielsperre für den eigenen Spieler, als auch die Geldstrafen. „Das Buch ist für mich und den SC Roland jetzt zu. ASK ist ein gern gesehener Gast auf unserer Anlage und wir können uns jederzeit in die Augen gucken“, berichtet der Vorsitzende des SC Roland von einem guten und sachlichen Miteinander zwischen den Verantwortlichen von Beckum und Ahlen, die nach dem Spiel ruhig diskutiert und deeskaliert hätten.
Angesprochen auf die Aussagen von ASK Ahlen äußert Wittenberg sich diplomatisch, widerspricht einer Kernaussage dabei aber doch deutlich: „Ich kann nicht bestätigen, dass kein ASK-Fan auf dem Platz war.“
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Dass der fußballfreie Sonntag in Beckum offenbar wenig gebracht hat, zeigt ein Spiel der Kreisliga B in Beckum. Rot-Weiß Vellern führte mit 6:1 gegen die Reserve des SuS Ennigerloh, als ein SuS-Spieler mit der Ampelkarte vom Platz gestellt wurde. Daraufhin spielte Ennigerloh nicht weiter und so wurde die Partie in der 88. Minute abgebrochen. „Ich weiß nicht, was einige Spieler meinen, was sie in der Kreisliga darstellen. Es muss jetzt auch mal gut sein und alle wollen doch nur Fußball spielen“, findet Wittenberg deutliche Worte und hofft, dass sich alle in Zukunft besser zusammenreißen.
Auch ASK Ahlen hat das Urteil mittlerweile angenommen, weist aber jede Schuld von sich: „Wir haben diese Entscheidung als Verein angenommen. Dies ist aber kein Schuldgeständnis, sondern eher, um die Ereignisse endgültig abzuschließen.“ Von einer Berufung sehe der Verein ab, die intern zur Debatte gestanden habe.
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