Nach Millionen-Coup auf der Kö Polizei fasst Verdächtigen in Berlin

Nach Millionen-Coup auf der Kö: Polizei fasst Verdächtigen in Berlin
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Fast drei Jahre nach dem Millionen-Coup auf der Düsseldorfer Königsallee ist einer der Verdächtigen in Berlin bei einer Verkehrskontrolle gefasst worden. Er soll mit mehreren Komplizen beim Überfall auf einen Luxus-Uhrenhändler 41 Edel-Zeitmesser im Wert von 3,3 Millionen Euro erbeutet haben. Der 54-Jährige sei inzwischen nach Düsseldorf überstellt worden und sitze dort in Untersuchungshaft, sagte Staatsanwalt Julius Sterzel am Donnerstag in Düsseldorf auf Anfrage. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

Im Dezember 2020 waren mehrere Täter mit einem Auto in die Schaufensterscheibe gerast - unmittelbar vor Öffnung des Geschäfts. Laut Polizei bedrohten die maskierten Täter die Angestellten mit Pfefferspray und Schusswaffen. Sie rafften die Uhren zusammen und waren rasch wieder verschwunden. Die teuerste Uhr, die aus der Auslage verschwand, war für mehr als 220.000 Euro angeboten worden. „Preiswertere“ Exemplare für 15.000 Euro verschmähten die Täter.

Nach Millionen-Coup in Düsseldorf: Abhöraktion liefert Spur

Als die ersten Polizisten nach wenigen Minuten eintrafen, waren die Gangster schon auf Motorrollern getürmt. „Profis am Werk“, hatte ein Polizeisprecher damals kommentiert. Die Männer hätten Kapuzen und Mund-Nasen-Schutz getragen, als sie den Laden „ausräumten“. Eine Großfahndung, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt wurde, hatte keinen Erfolg gebracht.

Doch wenige Tage später war bei einer Telefonabhöraktion in Serbien zufällig klar geworden, dass vier Serben hinter dem Coup stecken dürften. Sie wurden festgenommen. Auch die Beute wurde in Serbien entdeckt und sichergestellt.

Der Haftbefehl gegen den 54-Jährigen war zwischenzeitlich von der serbischen Justiz außer Vollzug gesetzt worden - und er konnte es sich nicht verkneifen, wieder nach Deutschland zu reisen, obwohl er hierzulande weiter mit Haftbefehl der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft gesucht wurde. Prompt geriet er in die Verkehrskontrolle.

dpa

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