Nach Spielabbruch bei Hallen-Stadtmeisterschaft Jetzt spricht der Coach des SuS Oberaden II

Nach dem Eklat bei den Stadtmeisterschaften: Jetzt spricht der Trainer des SuS Oberaden
Lesezeit

Es war der Aufreger bei den Hallenstadtmeisterschaften in Bergkamen. Die Partie zwischen der Reserve des SuS Oberaden und dem VfK Weddinghofen war zugleich das letzte Spiel der Vorrunde. Beide Teams waren bereits für das Halbfinale qualifiziert und es ging um den Gruppensieg. Nach einem Foul eskalierte dann die Situation.

Der SuS Oberaden führte mit 1:0 und hätte somit den Gruppensieg sicher gehabt und es wäre zum vereinsinternen Halbfinale zwischen den beiden Teams des SuS Oberaden gekommen. Es lief die letzte Spielminute, als Fabian Fusten VfK-Kapitän Tolga Civak mit einem Tritt am Kopf trifft. Schiedsrichter Julian Siepmann unterbrach sofort und stellte Fusten mit der Roten Karte vom Platz. Dann eskalierte die Lage.

„Wir hatten Weddinghofen im Griff, wir waren klar besser und hatten die neun Punkte eigentlich schon im Sack. Unser Spieler Fabian Fusten hebt das Bein zu hoch, im Rücken kommt einer angelaufen und er trifft ihm am Kopf. Foulspiel – zwei Minuten maximal. Der Schiedsrichter zückt die Rote Karte und dann gehen die Emotionen hoch“, beschrieb SuS-Trainer Almir Halilovic die Situation aus seiner Sicht.

Die Emotionen kochten daraufhin tatsächlich über. Halilovic rannte auf den Platz und griff dem Schiedsrichter an den Arm: „Ich bin dann hingerannt, habe den Schiedsrichter umgedreht und gefragt, warum er da Rot gibt. Ja dann hat er das Spiel sofort abgebrochen. Er hat sich bedroht gefühlt von uns allen.“ Die Live-Bilder der Sportredaktion zeigen, dass Halilovic den Schiedsrichter energisch an den Arm gepackt hatte und dieser sich dann aus dem Pulk befreite.

Siepmann entschied sich sofort dazu, das Spiel abzubrechen. Nach kurzer Diskussion wertete die Turnierleitung das Spiel mit einem 2:0-Sieg für den VfK Weddinghofen, was für einen lauten Jubelschrei in der Halle sorgte. Diese Wertung veranlasste dann SuS-Spieler Deniz Kilinc noch, seinen Frust der Turnierleitung lautstark und gestenreich mitzuteilen. Schützend stellte sich dann ausgerechnet Spielabbruch-Verursacher Halilovic vor das in der Turnhallen-Garage eingerichtete Büro der Turnierleitung und den Hallensprecher und schickte die Oberadener Anhänger und Spieler weg.

Feldmann eilt auf das Feld

Weddinghofens Trainer Stefan Feldmann war ebenfalls sofort auf dem Platz. „Ein gestrecktes Bein in der Höhe ist eine Rote Karte. Dass der Oberadener Trainer dann den Schiedsrichter wegreißt, ist nicht korrekt und dann kommt es leider zum Spielabbruch“, kann Feldmann die Schiedsrichterentscheidung nachvollziehen. Der VfK-Trainer war auch einer der Ersten, die Almir Halilovic vom Feld schoben, um die Situation wieder zu beruhigen.

Die beiden Schiedsrichter Julian Siepmann und Chris Nielinger wollten sich nach dem Turnier nicht weiter zur Sache äußern und verwiesen lediglich darauf, dass man sich zu einem „schwebenden Verfahren“ nicht äußert. Ein Sonderbericht zum Spielabbruch wird jedenfalls folgen und die Partie wird ein Nachspiel vor dem Kreissportgericht haben.

„Habe nichts mehr mitbekommen“

„Momentan geht es mir ganz gut. Nach der Aktion weiß ich nichts mehr. Ich lag am Boden und habe nichts mehr mitbekommen“, kann Tolga Civak zur Situation nicht viel sagen, nachdem er den Fuß am Kopf spürte.

Im Halbfinale gegen TIU Rünthe kam Oberaden dann mit einem 7:2 unter die Räder und verlor zu allem Überfluss einen weiteren Spieler. Deniz Kilinc bekam erst eine Zwei-Minuten-Strafe und ließ sich dann zu einer erneuten verbalen Entgleisung hinreißen, die ihm dann die Rote Karte einbrachte.

Halilovic dagegen, der den Spielabbruch verursacht hatte, kritisierte: „TIU Rünthe hat verdient gegen uns gewonnen, aber da laufen viermal die Zuschauer auf das Feld und da passiert gar nichts. Deniz hat noch was zum Schiedsrichter gesagt und wahrscheinlich ist die Karte dann berechtigt“, sagte Halilovic zur Linie der Schiedsrichter und fügte sarkastisch hinzu: „So wie die Schiedsrichter heute gepfiffen haben, ist am Ende alles berechtigt. Was sie machen, ist okay. Sollen sie eintragen und wir nehmen es so auf.“