Als Kind war der gemeinsame Familienurlaub für mich die beste Zeit des Jahres. Meine Geschwister und ich konnten stundenlang am Strand spielen, ausschlafen und unsere geliebten Eltern waren rund um die Uhr für uns da. Was sich für Kinder allerdings wie ein wahr gewordener Traum anfühlt, gleicht für einen Teenager eher einem Albtraum – das war zumindest bei meinen Geschwistern und mir so.
Ich will aber zuhause bleiben
Sobald wir etwa die 13-Jahre-Marke erreicht hatten, wehrten wir uns plötzlich mit Händen und Füßen gegen den traditionellen Familienurlaub, um im Sommer die sturmfreie Bude zuhause auskosten zu können. Wir wollten nicht mehr mehrere Wochen am Stück rund um die Uhr von den Eltern umgeben sein und die Zeit lieber alleine mit Freunden verbringen. Aber da sich die Zuwendung von Eltern selten so drastisch ändert, wie es bei Teenagern nun mal oft der Fall ist, musste ein Kompromiss her.
Austritt erst mit 16 erlaubt
Damit alle die Ferienzeit genießen konnten, wurde bei uns in der Familie das Gesetz einberufen, dass bis zum 16. Lebensjahr an jedem Familienurlaub teilgenommen werden muss. Überstand man diese 16 Jahre, konnten die nächsten Sommer so verbracht werden, wie man wollte – sofern man die nötigen Mittel besaß, versteht sich.
Einmal wieder Kind sein
Ich als Nesthäkchen blieb irgendwann als Letzte übrig und musste drei Jahre lang jeden Sommer für mindestens zwei Wochen allein mit meinen Eltern verreisen, ohne Bruder und Schwester – für mich als Teenager der absolute Horror. Heute würde ich vieles tun, um wieder so eine unbeschwerte Zeit mit meinen Eltern verbringen zu können. Und das nicht nur des gratis Urlaubs wegen.